BDSM Lexikon ABC
A
Abbinden
alle BDSM Spiele und Praktiken, bei denen das Abbinden von Körperteilen eingesetzt wird. Riemen oder Seile dienen hierbei als Fesselmaterial und das sogenannte „Abbinden“ von Geschlechtsteilen ist weit verbreitet. Es wird beim Abbinden ein beklemmendes Gefühl erzeugt und ein Blutstau herbeigeführt.
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Abbindungen nicht zu stramm oder zu lange gesetzt werden, da dies zu gesundheitlichen Schädigungen führen kann. Das Abschnüren der Blutzirkulation oder das Abbinden von wichtigen Nervenbahnen führt eventuell zu temporären, aber in manchen Fällen auch zu dauerhaften Schäden. Beim Abbinden sollten man also immer darauf achten, eine „schnelle Lösung“ bereit zu halten (Schere). Die häufigsten Abbindespiele finden beim Mann im Hodenbereich statt, oft werden dazu Damenstrümpfe oder dünne Lederriemen verwendet. Am besten geeignet sind runde, dünne Baumwollseile oder Schuhbändel, da diese nicht einschneiden. Bei weiblichen Subs ist das Abbinden der Brüste das häufigste Spiel.
Abrasion
ist eigentlich ein medizinischer Begriff und bedeutet so viel wie „Abkratzung“. Damit gemeint ist das Ankratzen, Abschürfen, Abschleifen oder Abschaben von Körpergewebe mittels eines Hilfsmittels. Im BDSM geht diese Praxis tiefer und wird dazu genutzt, einen Sub an einer gewissen Stelle besonders empfindlich zu machen. Durch die Behandlung der Haut mit Abrasions-Gegenständen wie z.B. Sandpapier, besonders rauem Stoff, Stahlwolle oder Bürsten, wird eine höchstmögliche Sensibilität der Haut erreicht. Auch durch Wirkstoffe in organischen Materialien, die die Haut angreifen oder Reaktionen hervorrufen, werden gerne verwendet, zum Beispiel Brennnesseln. Auch blosse Zweige, mit oder ohne Laub, dienen als Abrasionswerkzeug. Dies nennt sich dann „birching“.
Absprachen
sind die unerlässliche Kommunikation zwischen Dom und Sub, ganz generell und vor einer Session. Dabei werden Vorlieben, Tabus und Safewords geklärt.
Absturz
eine Session, die fehlgelaufen ist. Zumeist hat es emotionale Gründe. Abstürze betreffen meist die Bottoms, können aber auch Tops aus unterschiedlichen Gründen ereilen, zum Beispiel aus Überforderung.
Adult Baby
handelt um ein Rollenspiel, bei dem der Sub die Rolle eines Babys einnimmt. „Adult“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „erwachsen“. Spiele mit Windeln und Fütterung gehören hier zum Programm und sind eine Form des Age Play. Der Top, meist die FemDom, nimmt im Spiel die Rolle der fürsorglichen Mutter ein. Sehr oft wird das Einnehmen der Baby-Rolle von männlichen Subs gewünscht. Der Fachhandel bietet daher Babykleidung in Erwachsenengrössen an. Vom Schnuller bis zum Strampler ist heutzutage im Netz alles bestellbar. Überdimensionale Kinderbetten jedoch, sind meistens Spezialanfertigungen.
Aftercare
reale Sadomasospiele (BDSM-Sessions) sind oft für alle Teilnehmer, vor allem aber für die passiven Spieler, emotional sehr anstrengend. Zu der körperlichen Belastung kommt eine emotionale und psychische Anstrengung hinzu, die oft am Ende einer Session aufgefangen werden muss. Dieses emotionale Auffangen und Stützen ist Aufgabe des aktiven Partners und wird als „Aftercare“ bezeichnet, eine Art „Nachbehandlung“, die zu verantwortungsvollem Sadomasochismus dazugehört. Bei weiblichen Sklavinnen ist dieses Auffangen in der Regel wichtiger als bei Sklaven, aber auch manche Männer fallen während der Session in einen psychischen Ausnahmezustand, der manchmal eine verantwortungsvolle Rückführung erfordert.
Ageplay
bezeichnet Rollenspiele, bei denen einer der Spieler eine Rolle mit grossem Altersunterschied spielt. Die klassischen Beispiel sind hier Mutter/Sohn, Vater/Tochter, Tante/Neffe, Onkel/Nichte, Lehrer(in)/Schüler(in), usw. Wichtig ist hierbei, dass es sich um die Rolle handelt, nicht um das tatsächliche Alter der Personen. Die Person mit dem höheren Spielalter ist im SM oft die Dominante. Aufgrund der Spielanlage ist die „ältere“ Person zu respektieren und verfügt über die notwendigen Machtinstrumente.
Aktiv
als „aktiv“ bezeichnet man den Top in einer Session. Der aktive Part in einem Rollenspiel ergreift die Initiative und agiert dominant gegenüber dem passiven Part. Dominanz ist aber hier kein Muss. So wird zum Beispiel bei reinen Bondage-Sessions der fesselnde Part als aktiv bezeichnet, der oder die Gefesselte als der passive Part. Auch bei Spielen, welche nur sadistische Handlungen an einem masochistischen Teilnehmer beinhaltet, benötigt keine Dominanz. Wichtig ist nur, das der aktive Spieler (w/m) das Zepter in der Hand hält. Der aktive Part führt und leitet den Passiven, bestimmt Richtung, Art und Ausprägung der Session und trägt die Verantwortung für die „ordentliche Behandlung“ des passiven Parts.
Algolagnie
ist eine klinische Wortschöpfung des ausgehenden 19. Jahrhunderts, um die Lust am Zufügen und Empfangen von Schmerzreizen zu beschreiben.
Alligatorklemmen
aus dem Bau- und Elektrozubehör. Wird als Klemme, oder auch als Verbindung bei Stromspielen verwendet. Im Elektrohandel in jeder Variante erhältlich. Die Alligatorklemme (auch Krokodilklemme) wird an Brustwarzen und im Genitalbereich verwendet und ist je nach Druck und Zahnung leicht stimulierend bis schmerzhaft. Die Druckstärke dieser Klammern hängt von Feder und Beschaffenheit der Klemme ab und variiert je nach Model stark. Ein Drucktest ist ratsam, bevor sie im Spiel eingesetzt werden. Besonders schmerzhaft ist oft das entfernen der Klammer nach längerem Tragen.
Ampelsystem/Ampelcode
eine Form der Slowwords, ein Code zum Verlangsamen oder Verharren von BDSM-Handlungen (Grün = ok, Gelb = nicht stärker oder weiter, Rot = Stopp oder Abbruch)
Analdehnung
bezeichnet eine verbreitete sexuelle Praktik, bei der der Afterschließmuskel geweitet wird. Die Analdehnung wird durch das Einführen von diversen unterschiedlich großen Gegenständen in den Po des passiven Partners erzielt (zum Beispiel Dildos oder Analspreizer/Spekula) oder mit den Fingern oder Händen. Sinnvollerweise unter Verwendung von ausreichend viel Gleitmittel. Das Ziel der Analdehnung kann entweder das spätere Einführen der Faust sein, beim sogenannten Fisting, bis hin bis zum Einführen des Fusses, dem „Footing“. Oder sie wird als Selbstzweck praktiziert, da einige Menschen das kontinuierliche Weiten des Schließmuskels als lustvoll empfinden. Bei Männern geht es hierbei hauptsächlich um die Stimulanz der Prostata und den dadurch erzielten Lustgewinn. Allerdings sollte man sich hierbei über mögliche Spätfolgen wie Inkontinenz informieren.
Analverkehr
Geschlechtsverkehr, bei dem der Penis in den Anus eingeführt wird. Natürlich nicht BDSM spezifisch.
Andreaskreuz
ist ein aus zwei Balken bestehendes Kreuz in Form eines X. Der Name Andreaskreuz geht zurück aus den Apostel Andreas, der nach Berichten aus dem 4. Jahrhundert, an einem solchen Kreuz gestorben ist. Heutzutage findet man das Andreaskreuz vor Bahnübergängen. Es dient aber auch in anderen Bereichen des Lebens als Warnzeichen vor Gefahren. Im BDSM ist das Andreaskreuz äusserst beliebt. Dabei besteht das Andreaskreuz aus zwei langen Balken oder Metallstreben, die mindestens die Länge von Menschen haben. Der Bottom wird mit Fesseln oder durch Bondage an das Andreaskreuz gefesselt und in der Y- oder X-Stellung fixiert. Je nachdem wie der Bottom am Kreuz fixiert ist, ist die Vorder- oder Rückseite des Bottom frei zugänglich für den Top. Das Andreaskreuz ist meist an der Wand befestigt; es gibt aber auch frei im Raum stehende Varianten.
Anilingus
aus dem Lateinischen: „anus“, der After und „lingere“, lecken, bezeichnet das Lecken des Afters mit der Zunge. Es ist auch unter weiteren Bezeichnungen bekannt, wie Rimming, Rimjob, Zungenanal, Afterlecken oder Rosettenlecken. Zwischen den einzelnen Bezeichnungen gibt es kleine, aber feine Unterschiede. Eins haben jedoch alle gemein: es geht darum, mit der Zunge den Bereich um den After, den After selber und den After von innen mit der Zunge zu verwöhnen. Dies wird praktiziert, weil der Analbereich besonders viele Nervenenden besitzt und somit besonders empfindlich und empfänglich ist für solche Stimulationen. Manchmal werden Dental Dams dabei verwendet (siehe – Dental Dam).
Anus
unterster Darmabschnitt, Austrittsöffnung des Darmes, gleichzeitig hoch erogene Zone.
Anästhetika
Mittel aus der Medizin, umgangssprachlich: Betäubungsmittel. Man unterscheidet „äussere Anwendung“ wie zum Beispiel Salben und intravenös gespritzte Mittel. Während die ersteren im Regelfall harmlos sind, handelt es sich bei den spritzbaren Mitteln immer um verschreibungspflichtige Medikament mit für den Laien unvorhersehbaren Nebenwirkungen. Im verantwortungsbewussten BDSM kommen derartige Mittel nicht vor, trotzdem ist es in letzter Zeit in Dominastudios in Mode gekommen auch Betäubungsmittel zu spritzen, besonders Procain. Fast nur Männer mit einer erheblich erhöhten Risikobereitschaft lassen sich auf diese Weise behandeln. Die Verwendung von Procain führt schnell zur Abhängigkeit! Die Verwendung von Procain von nicht legitimierten Personen ist ein Verstoss gegen das Arzneimittelgesetz und wird als Straftat geahndet (schwere Körperverletzung)!
Aphrodisiaka
alle Mittel, die die sexuelle Lust anregen sollen. Es gibt zahlreiche legale Mittelchen, die eine sexuelle Luststeigerung versprechen. Manche wirken – viele nicht. Schon in der Antike wurden Pflanzen und Kräuter verwendet. Die Wirkung tritt vor allem dann ein, wenn man selbst daran glaubt. Heute gibt es zahlreiche Mittel; von Naturheilmitteln, über rezeptpflichtige Medikamente, bis hin zu Drogen.
Asphyxiation
engl. für „Erstickung“, wobei eigentlich die „erotic asphyxiation“ (deutsch „Atemkontrolle“ -> siehe Atemkontrolle) gemeint ist, also eine Praktik im erotischen, einvernehmlichen Kontext. Anders als bei Atemkontrolle, befasst sich die Asphyxiation gezielt mit Spielen, die die Atmung des/der Sub über ausgedehntere Zeiträume unterbinden und dabei sogar dessen/deren kurzfristige Bewusstlosigkeit angestrebt wird.
Noch mehr als bei der blossen Atemkontrolle, ist bei der Asphyxiation das Risiko von Langzeitschäden oder einem tödlichen Ausgang durch Sauerstoffmangel und/oder Herzstillstand gegeben. Von daher sollte diese Praktik ausschliesslich von Personen durchgeführt werden, die sich der zugehörigen Risiken bewusst sind und die über die nötigen Kenntnisse betreffend der, für diese Spielart relevanten, Anatomie verfügen.
Atemkontrolle
engl. „breath control“, oder auch fachlich Asphyxiophilie genannt, beschreibt das Spiel zwischen Top und Bottom und die Kontrolle über den Atem des Bottoms. Dabei kann die Atmung nur teilweise oder sogar vollständig verwehrt werden. Wie die Atemkontrolle stattfindet, kann auch stark variieren. Sie geschieht z. B. nur durch die Hand des Tops oder mit Hlfsmitteln wie Gürteln, Plastiktüten, Masken, Zentais und viele andere. Bei der Atemkontrolle handelt es sich um eine der gefährlichsten Spielarten im BDSM. Sie sollte nur durchgeführt werden, wenn entsprechende Kenntnisse über die Anatomie, physiologische Gegebenheiten und die Risiken vorhanden sind.
Durch die Einschränkung der Atmung kann es zu einer Sauerstoffunterversorgung kommen, durch die im schlimmsten Fall bleibende Schäden verursacht werden oder es sogar zum Tod kommen kann. Ebenso liegt eine große Gefahr im Auslösen des Carotis-Sinus-Reflex, der eine sofortige Ohnmacht, bis hin zu einem völligen Kreislaufversagen mit sofortigem Herzstillstand, zur Folge haben kann. Besonders gross ist diese Gefahr bei der Atemkontrolle am eigenen Körper beim sogenannten Self-Bondage.
Auspeitschung
die Auspeitschung steht oft sinnbildlich für das sadomasochistische Sexspiel. Seit Jahrhunderten gibt es die Auspeitschung als Strafe für Ungehorsam oder Verbrechen in fast jeder Kultur der Welt und bis heute wird sie in einigen Ländern der Erde angewendet. Der fast immer gefesselte, nackte Körper der zu bestrafenden Person wird hierbei mit einer vorher festgelegt Zahl Peitschenhiebe geschlagen. Es entstehen, je nach Härte der Schläge, blutige Striemen und Risse in der oberen Gewebeschicht. Die Hiebe sind extrem schmerzhaft und hinterlassen oft tiefe Narben in der Haut. Das harte Auspeitschen einer Person kann bis zum Tode führen.
In der BDSM Szene geht es aber nicht um das schwere Verletzen der gepeitschten Person, sondern um die erotische Variante der Auspeitschung. Der/die Sub erfährt die Peitsche des Tops als Bestrafung oder Disziplinierungsmassnahme oder einfach als sadomasochistisches Lustspiel. Das Peitschen erfolgt oft auf das Gesäss oder den Rücken. Um ungewollte Verletzungen zu vermeiden, muss das richtige Peitschen erlernt werden. Körperregionen, wie zum Beispiel Nieren, dürfen niemals getroffen werden. Stümperhafte „Hau-drauf-Aktionen“ nicht geübter Tops führen häufig zu Abbrüchen und Verletzungen des/der Sub. Das Auspeitschen im SM-Kontext erfolgt von spielerisch bis hart, je nach Veranlagung der Spieler. Die verwendete Peitsche kann aus verschiedenen Materialien gefertigt sein, aber insgesamt steht natürlich die Peitsche als Synonym für das SM-Spiel.
Automasochismus
ist eine Unterform des Masochismus. Masochisten erlangen sexuelle Erregung durch eigene Schmerzen. In der allgemeinen Ausprägung wird der Schmerz durch eine zweite Person zugefügt, jedoch gibt es Menschen, die keine zweite Person brauchen oder wollen. Sie fügen sich Schmerzen zur Lusterzeugung selbst zu. Dies geschieht oft mit Hilfsmitteln, wobei das sich selbst würgen wahrscheinlich die gefährlichste aller Praktiken ist. Es geschehen bei solchen Spielen immer wieder Unfälle und da sich keine zweite Person im Raum befindet, kommt Rettung oft zu spät.
AV
Abkürzung für Analverkehr.
B
Ballooning
siehe -> Hodensackinfusion.
Ballbusting
darunter versteht man den Tritt in die Hoden eines (masochistisch veranlagten) Mannes im BDSM-Kontext, wobei Ballbusting dabei klar von Selbstverteidigungspraktiken abzugrenzen ist. Der Unterschied besteht darin, dass der Aspekt der Verwundbarkeit des devot-masochistischen Mannes beim Ballbusting besonders in den Vordergrund gerückt wird, da es sich ja um einen freiwilligen Akt handelt. Der Mann bietet seinen wunden Punkt dar, zum Beispiel indem er vornübergebeugt und mit gespreizten Beinen fixiert ausharrt, bis sein aktiver Part zu tritt oder schlägt.
Bastonade
oder Falaka bezeichnet den Sohlenstreich, also den Schlag auf die nackte Fusssohle. Je nach Zweck der Schläge, wurde die Bastonade zur Folter oder zur Züchtigung eingesetzt und mit der entsprechenden Härte ausgeführt. Der Begriff „Bastonade“ entstammt den romanischen Sprachen und bedeutete so viel wie „Stockhieb“ oder „Prügel“. Die Bezeichnung „Falaka“ beschreibt die gleiche Praktik, entstammt aber dem arabischen Raum. Neudeutsch werden auch Bastinado, booting, foot whipping oder sole caning verwendet. Bis heute wird im Nahen- und Fernen Osten die Falaka zur Bestrafung angewendet. Teilweise wird die Falaka öffentlich durchgeführt, um die Pein für den Bestraften noch zu erhöhen.
Bei der Bastonade im BDSM Kontext werden mit einem geeigneten Schlaginstrument Schläge auf die nackte Fusssohle verabreicht. Als Schlaginstrument werden dabei gerne Stöcke, Gerten, Rohrstöcke, Riemen oder Ruten genutzt. Mit ihnen werden die Schläge ausgeführt, die zumeist in den Bereich zwischen Fussballen und Ferse treffen. Bei der Falaka werden die Schläge hauptsächlich mit einem Stock ausgeführt; dabei sind die Füsse jedoch fixiert. Die Füsse des zu Bestrafenden werden dabei an einen Balken gebunden und nach oben gezogen, um so eine bessere Schlagposition für die Falaka zu haben und um ungewollte Verletzungen zu vermeiden.
BDSM
Abkürzung für Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism.
BDSM-Vertrag
siehe -> Sklavenvertrag.
Bizarr-Lady
bezeichnet eine gewerbliche dominante Frau, die im Rahmen ihres Service auch sexuelle Dienstleistungen anbietet, im Gegensatz zur klassischen Domina. Die Bizarrlady bietet zudem oft Service im Fetischbereich, meist Latex oder Rubber an.
Blackbox
siehe -> Sklavenbox.
Blasenspülung
eine Anwendung aus dem medizinischen Bereich, die nur bei extremeren Klinik-Erotikern durchgeführt wird. Bei einer Blasenspülung werden grundsätzlich medizinische Flüssigkeiten zur Reinigung der Blase und Behandlungen von Krankheiten gespritzt. Die Zufuhr der Flüssigkeiten erfolgt dabei durch einen 3-Wege Katheter und es besteht, selbst bei fachgerechter Durchführung ein hohes Infektionsrisiko beim Patienten. Eine Blasenspülung wird in der Medizin nur durchgeführt, wenn es wirklich notwendig ist. Eine Patienten-Einwilligung ist nötig. Bei Klinikspielen ist es wichtig aber vor allem auf die Qualifikation des „Doktors“ zu achten und auf die hygienischen Verhältnisse der Umgebung. Im privaten Umfeld sind die äusseren Umstände nicht gegeben und daher macht es Sinn, hier davon abzusehen.
Blind Date
ist eine Verabredung mit sexuellen Absichten zwischen zwei Menschen, die sich real bisher nicht begegnet sind. Der Kontakt wurde über einen Chatraum oder eine Kontaktanzeige im Internet oder einer Zeitung hergestellt. Grundsätzlich sind Blind Dates in der BDSM Szene vor allem für die weiblich/passiven Personen ein Risiko. Es ist also immer ratsam, sich bei einem Treffen mit dem „Unbekanntem“ abzusichern und sich „covern“ zu lassen. Auch ein Treffen an einem öffentlichen Ort, wie zum Beispiel in einem Cafe reduziert das Risiko erheblich. Es bleibt zu erwähnen, dass nicht alles im ersten Treffen passieren muss, es gibt keinen Grund zu überstürzen. BDSM ist komplizierter und anspruchsvoller als die „schnelle Nummer“ im Hotelzimmer. Siehe -> Covern
blindfolded
ist die englische Bezeichnung für „verbundene Augen“!
Bloodgames/Bloodsports
hierunter fallen alle Praktiken mit Blut, also mit blutenden Wunden. In den meisten SM-Spielen kommt es dazu nicht. Der erhöhten Verletzungsgefahr und der Übertragung von Krankheiten kann damit Vorschub geleistet werden. Nur in Ausnahmefällen sind solche Praktiken von SMlern gewünscht. Im harten Sadomasobereich unter erfahrenen BDSMlern, kommt es im Eifer des Gefechts auch mal zu einer kleinen Stelle aufgeplatzter Haut. Das fällt nicht unter Blutspiele, sondern unter Spuren, welche nicht in die Tiefe gehen. Starkes Bluten kommt aber nur bei den sogenannten, selten praktizierten Cutting-Praktiken vor. Im allgemeinem ist dem Anfänger von solchen Praktiken abzuraten.
Blowjob
aus dem englischen: „Blow“ = Blasen und „Job“, ist damit die Aufgabe gemeint, Oralverkehr mit einem Mann zu haben. Der Blowjob ist nicht BDSM-spezifisch und allgemein gebräuchlich. Der Blowjob bezeichnet das umschliessen des erigierten Penis mit dem Mund. Der Orgasmus wird dabei durch reiben und lecken herbeigeführt und eigentlich wird eher durch saugen ein Unterdruck erzeugt, statt das „geblasen“ wird.
Blutspiele
siehe -> Bloodgames.
Bodenpranger
ist eine Abwandlung des mittelalterlichen Prangers aus Metall, Holz oder Stahl. Er dient zur extremen Fixierung des/der Sub und der Zurschaustellung, Bestrafung oder Ruhigstellung. Die Variationen im Handel sind vielseitig und jede Form ist denkbar. Auch werden verstellbare, modulare Systeme mit Steckverbindungen angeboten, die das individuelle Anpassen in jeder Stellung ermöglichen.
Bodyworship
bezeichnet die absolute Verehrung des Körpers und wird auf Deutsch Köperverehrung genannt. Der BDSM Partner wird hierbei nicht mehr als Spielgefährte gesehen, sondern vom devoten Part wie ein Tempel verehrt und bewundert. Oft entwickeln männliche Sklaven diesen Fetish gegenüber ihrer FemDom, die sie aufgrund ihrer Schönheit und Ausstattung als eine Art Göttin verehren und sich vollkommen hingeben und opfern wollen. In der Phantasie des männlichen Sklaven verkörpert die FemDom nicht nur Dominanz, sondern auch Lust und Schönheit, die sie selbst nie erreichen können und daher verehren und schätzen. Was genau hier als Schön betrachtet wird, liegt natürlich immer im Auges des Betrachters, allerdings gelten natürlich auch hier allgemeingültige Schönheitsideale der jeweiligen Zeit. Wichtig ist nur, dass es um die Verehrung des gesamten Körpers geht, nicht nur um einzelne Körperteile, wie bei anderen Fetischarten.
Bodymodification
ist Modifikation oder dauerhafte Veränderung des Körpers, auch als „Bodyart“ bezeichnet. Diese Art der Körperkunst wird auch im BDSM verwendet. Mit Tattoos werden „Eigentumsrechte“ verewigt oder angebrachte Ringe, Piercings und Schmuck dienen dem BDSM Spiel selbst. Ebenfalls zur Modifikation gehören natürlich auch Branding und Cutting. Vorausschauende Überlegungen sind bei Bodymodifikationen sehr wichtig, denn diese sind dauerhaft und schmücken oder verunstalten den Körper auch dann, wenn die Beziehung vielleicht zerbrochen ist. Im besten Fall findet eine solche Anwendung in festen, privaten Partnerschaften mit Vertrauen und Bestand statt.
Bondage
der Begriff „Bondage“ stammt vom englischen Wort für Knechtschaft oder Hörigkeit ab. Bei Bondage in der Bezeichnung B von BDSM ist jede Art von Fixierung gemeint, auch solche mit Manschetten, Handfesseln, Ketten, Stoffen und Seilen. Heute bezeichnet in der Szene Bondage aber vor allem eine Praktik einer mehr oder weniger aufwändigen Fesselung, meist mit Seilen. Beim Bondage können sowohl restriktive als auch ästhetische Aspekte eine Rolle spielen und es ist eine der verbreitetsten Spielarten innerhalb der BDSM-Szene. Eine Sonderform des Bondage ist das Shibari, auch als Japan-Bondage bekannt. Shibari ist sehr kunstvoll und hat das Ziel, die Schönheit und Ästhetik des gefesselten Körpers in den Vordergrund zu stellen. Im Shibari werden fast ausschließlich Hanf- und Juteseile verwendet, während im westlichen Bondage praktisch alle denkbaren Seilarten zum Einsatz kommen.
Nicht alle Seilarten eignen sich gleichermaßen. Seile aus syntetischem Materialien können Schürf- und Brandwunden verursachen bei unsachgemäßem Gebrauch. Um dies zu vermeiden, gibt es inzwischen spezielle hautfreundliche Seile. Eine weitere Variante des Bondage ist die sogenannte Suspension: Hier wird der gesamte Körper einer Person im Raum mit Seilen an Bondage-Ringen aufgehängt. Eine weitere extreme und sehr seltene Form der Suspension geschieht via Piercings. Zur Fixierung des Körpers werden bei dieser Art keine Seile sondern vorübergehende Piercings verwendet, welche durch die Haken in der Haut eingesetzt werden. Die gefesselte, bzw. aufhängte Person muss hier auch eine deutlich ausgeprägte masochistische Ader haben. Die Gebrauchsfesselung, also Fesselung nur zum Zweck der Fixierung ist ebenfalls dem Bondage zugehörig.
Bondagebock
ist ein SM-Möbel, wie es in verschiedensten Variationen in SM-Locations zu finden ist. Es handelt sich hierbei um ein irgendwie geartetes Fesselgestell zur Fixierung des/der Sub in verschiedenen Positionen zur totalen Fixierung. Gefesselt auf oder an dem Bondagebock ist Sub ausgeliefert und kann bestraft oder belohnt werden. Auch die blosse Auslieferung oder Ausstellung des Subs wird gerne mit Hilfe eines Bondagebocks herbeigeführt. Der Bondagebock ist ein variables Fesselmöbel, das ein abwechslungsreiches BDSM-Spiel ermöglicht.
Bondagerahmen
steht frei im Raum oder wird an Wand und oder Decke befestigt. Er besteht aus 4, im Rechteck angeordnete, im rechten Winkel zueinander stehenden, Balken mit Ringen in kurzen Abständen an der Innenseite. Im Bondagerahmen wird das Bunny im Stehen fixiert und spinnennetzartig verschnürt. Die Ösen oder Ringe sind dabei flexibel, gross und drehbar, um das Hindurchziehen der Seile zu vereinfachen. Der Bondagerahmen ist ein Bondagegestell, welches in vielen SM-Location zum Standard gehört. Er ist vielseitig verwendbar und oft mit anderen Funktionsmöbeln kombiniert. Der Vorteil eines im Raum stehenden Bondagerahmens besteht vor allem darin, dass der dominante Spielpartner die gefesselte Person von vorne und hinten bespielen kann.
Bondage-Tape
ein breites Band zur Fesselung des Partners. Es ist im Fachhandel erhältlich und wird in verschiedenen Farben angeboten und kann klebend oder nicht klebend sein. Im Gegensatz zu normalem Klebeband haftet das klebende Bondagetape nicht ganz so stark, um das Festkleben am Köperhaar zu mindern. Auch textile Bondage-Bänder sind erhältlich. Bondage-Tape schneidet sich durch seine Breite nicht in die Haut ein und dient der kunstvollen Fixierung des Partners.
Bootcamp
ist eine Einrichtung aus der US Armee (engl. „Boots“ = Stiefel). Bootcamps sind Ausbildungs- und Trainingslager für neue Rekruten und sind für ihre strenge Disziplin bekannt. Bootcamps im allgemeinen zeichnen sich immer durch äusserst strenge Regeln aus und dienen der Formung von Körper und Geist der Insassen, die Disziplin und Stärke erlernen sollen. Im BDSM kommt das Bootcamp als erweiterte Spielform des Uniform-Fetisch vor. Da es räumlich und zeitlich schwierig ist ein Bootcamp abzubilden, werden in Sessions meist nur einzelne Situationen, wie sie sich in einem Camp abspielen könnten, nachgespielt (Military-Drill). Der/die Top übernimmt hierbei die Rolle des Ausbilders oder militärisch des Drill-Sergeant, bzw. Drill-Instructor.
Bottom
(auch: Sub); engl. für unten; der passive Part beim BDSM.
Bottommarks
Bezeichnung aus dem Englischen für alle Kennzeichen und Merkmale des Bottoms. Sie wird unter anderem für die öffentliche Zurschaustellung und mögliche Erniedrigung eines/r Sub eingesetzt. Oft muss der/die Sub dabei Zeichen zur Schau stellen, die seine/ihre Position im BDSM Rollenspiel eindeutig nach aussen zeigt. Als Erniedrigungszeichen können temporäre oder permanente Zeichen eingesetzt werden. Besonders verbreitet sind hierbei Tattoos, Piercings und Brandzeichen, welche unter Bodymodification fallen. Viele BDSMler tragen ihre Marks sichtbar und mit Stolz.
Zeitweise Kennzeichnung des/der Sub kann natürlich auch durch das Tragen von Schmuck, wie Ketten und Ringen, erfolgen. Der Vorteil ist die leichte Entfernung nach dem Spiel. Der Sinn der echten Bottom Marks liegt aber natürlich im Gegenteil, nämlich der Dauerhaftigkeit der Zeichnung, die das Machtgefälle und Eigentumsanspruch fixiert und aufrecht erhält, auch wenn man sich nicht in einer Session befindet. (24/7)
Branding
in langfristigen BDSM-Beziehungen werden in manchen Fällen Brandings zur Kennzeichnung verwendet (Bottom Marks). Brandings werden durch das Aufsetzen von glühendem Metall auf die Haut erzeugt, sind also echte Brandzeichen. Die daraus entstehenden Narben bilden Muster und Zeichen auf Lebenszeit. Schmerz und Dauerhaftigkeit der Zeichnung machen das Branding also eher zu einer Ausnahme. Brandings müssen gut überlegt sein und sind keine Partygags. Professionelle Beratung und medizinische Betreuung ist dabei unerlässlich. Ebenfalls als Branding wird die Verbrennung der Haut mit extremer Kälte bezeichnet. Hierzu verwendet man flüssigen Stickstoff, indem das Brandeisen auf die notwendige Temperatur gebracht wird. Es gelten hier die selben Gefahren.
Brat
ist eine noch nicht sehr bekannte Bezeichnung für eine/n aufmüpfigen, widerspenstigen und aufsässigen Sub, auch Krawallsub genannt. Brat leitet sich von Göre ab. Manche dominante Partner/Partnerinnen erfreuen sich über den stetigen Machtkampf und der daraus resultierenden, herausfordernden Beweise der Macht. Es bedeutet nicht, dass Sub nicht devot ist, sondern dass dieser frech ist und gerne provoziert.
Breasthanging
ist das Aufhängen von Subs an ihren eigenen Brüsten. Eine schmerzhafte Behandlung, meist mit Seilen und Bondage verbunden. Das Aufhängen an der Brust ist für die Sub schmerzhaft und dient oft als harte Bestrafung und Demütigung. Das richtige Anlegen der Fesselseile ist wichtig, um Quetschungen oder Abrutschen zu vermeiden. Auch muss die Brust der Sklavin in Form und Größe für diese Praktik gegeben sein. Zu kleine Brüste ermöglichen das Breast Hanging natürlich nicht! Diese Spielart ist mit großem Risiko behaftet und nichts für Anfänger oder mal zum eben so zu praktizieren.
Brennnesselspiele
siehe -> Urtikation.
Bridle
bedeutet Zaumzeug (Reiterzubehör). Im Ponyplay werden oft dem Zaumzeug von Pferden nachempfundene Kopfgeschirre für Ponyboys und Ponygirls verwendet. Sie bestehen aus schwarzen Lederriemen, die den Kopf umschließen. Der Handel bietet sie in zahlreichen Ausführungen, auch mit Knebel und Zubehör wie Zügel, usw. an.
Brustbondage
ist ein Fesselspiel, bei dem die weiblichen Brüste mit einem Seil kunstvoll geschnürt werden. Ein Teil der „Japanese Bondage“, auch Brustfesselung oder „Breast Bondage“ genannt. Je nach Größe der Sub-Brust lassen sich kunstvolle Verschnürungen mit Bondageseilen erstellen, die hinter dem Rücken und um die Schultern gebunden werden. Ziel ist die Zurschaustellung der Sub in ihrer Weiblichkeit und Stellung.
Bukkake
bezeichnet im Allgemeinen eine gängige Guppensexpraktik, bei der mehrere Männer ihr Sperma auf dem Körper einer einzelnen Frau verteilen, meistens in ihrem Gesicht. Es gibt aber auch andere Ziele beim Bukkake, z.B. die Brüste, Genitalien, Hintern oder bestimmte Kleidungsstücke. Der Ursprung des Bukkake liegt in Japan. Die dortigen Gesetzte verbieten das Zeigen von Geschlechtsteilen, wodurch die Pornoproduzenten das Gesicht der Frau in den Mittelpunkt rückten und dieses von den Männern mit Sperma bespritzen ließen. Auch das Wort Bukkake stammt aus dem Japanischen. Übersetzt bedeutet es so viel wie „Spritzer“.
Bullwhip/Bullenpeitsche
die Bullenpeitsche ist eine lange, aus Lederriemen geflochtene Peitsche aus Leder, oft mit einem Hanfseil als Kern und mit einem Bändchen am oberen Ende. Die Bullwhip ist aufgrund ihres martialischen Aussehens und des klassischen Peitschenknalls die bekannteste Peitschenart und stammt ebenfalls, wie fast alle anderen Peitschen auch, aus der Viehzucht. Eine Bullwhip gibt es in verschiedenen Längen bis zu 5 Metern, meist aber in den Längen 5 ft und 10 ft (ft/feet= 30,48 cm). Der Schlag mit einer Bullenpeitsche ist für einen Menschen sehr schmerzhaft und führt leicht zu Verletzungen der Haut. Als Symbol für die Dominanz wird die Bullwhip gerne in der Dominanzfotografie eingesetzt und gibt das gewünschte „machtvolle“ Aussehen.
Das echte Auspeitschen mit einer Bullwhip ist gefährlich, da Handhabung der Peitsche und Fachwissen über den menschlichen Körper oft nur mangelhaft vorhanden sind. Schläge verursachen schnell blutende Striemen oder schädigen das unterliegende Gewebe und die Organe. Auch das Umschlagen, also das Herumschlagen um den Körper, wird oft unterschätzt und nicht bedacht. Das Herumschlagende Ende entwickelt durch den Schlag ein Mehrfaches der eigentlichen Schlaggeschwindigkeit und ist deshalb besonders gefährlich. Schlagstärke, Abstand und Auftreffzone sind vorher nur durch eine/n geübte/n Peitschenschwinger/in vorhersehbar und ist deshalb für Anfänger nicht zu empfehlen.
Bunny
der gefesselte Part beim Bondage.
Buttplug
ist ein Analstöpsel und ein Sexspielzeug aus Latex, Plastik, Glas oder Metall. Es gibt ihn in jedem Sexshop in den verschiedensten Ausführungen in Form, Farbe und Grösse. Der Plug, der eingeführt wird, ist kegelförmig. Es besitzt eine breite Basis, damit es vom Schliessmuskel festgehalten wird und nicht heraus- oder hineinrutschen kann. Der Buttplug, oder auch Analplug, Analdildo dient als Bestrafung oder Stimulation, je nach Bedarf. Oft besteht die Bestrafung mit dem Buttplug im dauerhaften Tragen mit Fixierung.
C
Cam-Erziehung
ist die BDSM-Variante des modernen Cybersex. Das Rollenspiel findet hierbei nur über die Webcam statt und die Spieler können dabei geografisch weit auseinander sein. Viele Subs leben diese Art des virtuellen BDSM, weil sie sich dem/der anonymen Dom/FemDom im Internet einfacher und schneller öffnen können, als in einer realen BDSM Session. Zunehmende Bandbreiten und fortschreitende Technik können heutige Sessions zu echten Multimediaspielen machen. Sub sieht Dom/FemDom, auch Dom/FemDom kann Sub betrachten; es findet ein Dialog in Chatform statt. Wenn Geldgeschenke oder Amazon-Gutscheine gefordert werden, sollte der Sub sich bewusst sein, dass es sich um ein Geschäft handelt und nicht um eine Beziehung. Siehe auch -> Cybersex
Cameltoe/Kamelzehe
mit „Cameltoe“ ist das Abzeichnen des weiblichen Geschlechtsorgans durch eine sehr eng sitzende Hose gemeint. Trägt eine Frau zum Beispiel enge Spandex Leggins ohne Unterwäsche zieht sich der Stoff stramm über die Vagina und je nach „Formung“ des Körpers entsteht die „Cameltoe“. Die Form erinnert mehr oder weniger an eine Kamelzehe. Cameltoes entstehen oft unbeabsichtigt, beispielsweise im Fitnessstudio, werden aber auch im Fetischbereich durch Latex, Spandex oder Nylon absichtlich für entsprechende Internetforen und Fotos erzeugt.
Caning
steht für Stockschläge und im BDSM. Damit ist meist Rohrstockerziehung gemeint, bei der der Po des Zöglings gestriemt wird. Im Gegensatz zur Bedeutung von Spanking, bei dem mit der Hand oder mit anderen Instrumenten geschlagen wird. Oft werden die Begriffe auch vermischt. „Cane“ ist die Bezeichnung für den verwendeten Rohrstock, er ist (ca.50-90cm) lang und dünn. Die Rohrstockbehandlung ist eine der am meisten verbreiteten Praktiken im BDSM. Im Kopfkino des/der Sub ist sie oft „gnadenlos hart“, was sich in der Realität aber in den meisten Fällen nicht abbilden lässt. Der Rohrstock ist bei harter Anwendung sehr schmerzhaft und wird nur von Masochisten und belastbaren Subs in extremer Form ertragen. Das Schlagen mit einem Rohrstock sollte nur von erfahrenen, geübten und verantwortungsbewussten Personen ausgeführt werden, da wie beschrieben eine erhebliche Verletzungsgefahr besteht. Früher wurde der Rohrstock auch in der Schule als Bestrafungsinstrument benutzt, und wird deshalb oft in Rollenspielen wie „Lehrerin/Schüler“ verwendet. Auch in der Englischen Erziehung findet caning seine Anwendung. Siehe -> Englische Erziehung.
Caregiver/Little
bedeutet geschlechtsneutral „Versorger“ und „Kleines“. Es kann mit einem Machtgefällte einhergehen (siehe -> Daddydom) muss aber nicht. CG/L, so die Abkürzung für Caregiver/Little, kann sowohl in Zeitfenstern, wie auch permanent ausgelebt werden. Innerliche Aspekte des Betreuenwollens können beim Caregiver permanent vorhanden sein, sowie beim Little das Gefühl, sich jünger als das biologische Alter zu fühlen und entsprechend zu handeln. Es können bezüglich BDSM alle Neigungen im Caregiver manifestieren, wie auch im Little. Also auch der devote Part kann Caregiver sein, und den dominanten Little betreuen. Mit Little sind immer erwachsene Menschen gemeint, niemals Kinder. CG/L ist nur dann Ageplay, wenn es sich um ein Rollenspiel handelt, welche die sexuellen Aspekte in den Vordergrund stellen. CG/L bezieht sich jedoch in erster Linie auf die Wesensart der Beteiligten, beim CG die eines Betreuers, bei Little, die eines Menschen, welches sich noch als Kind oder Jugendlicher fühlt. Es können hierbei auch in Bezug auf das Geschlecht alle möglichen Varianten ausgelebt werden, also m/w, m/m, w/w.
Caring Domination
unter „Caring Domination“ versteht man fürsorgliche Dominanz. FemDoms und Doms die diesen Stil mögen, berücksichtigen das Wohlbefinden ihrer devoten Partner mit. Ihnen ist die Gleichwertigkeit beider Partner bewusst und für sie ist es wichtig, dass Geben und Nehmen in einer Balance stehen. Gleichwertigkeit bedeutet da jedoch nicht, dass in der BDSM Beziehung beide Partner gleichberechtigt sind; Dom/FemDom ist und bleibt bestimmend. Es bedeutet auch nicht, dass sich für Sub alles in der Komfortzone bewegt; er oder sie wird gefordert und auch hart angepackt und an Grenzen geführt, jedoch nicht darüber hinaus. Caring Domination unterscheidet sich von Caregiver (siehe -> Caregiver/Little) dadurch, dass nicht Betreuung und auch nicht altersrelevante Aspekte zählen, sondern lediglich die Eigenschaft des dominanten Part, welcher seine Dominanz unter Berücksichtigung der emotionalen und körperlichen Verfassung des devoten Parts auslebt.
Carotis-Sinus Reflex
Regelmechanismus des Blutdrucks am Hals. Entlang den Halssschlagadern auf beiden Seiten verlaufen beim Menschen Sensoren für den Blutdruck, die über einen Regelkreis dafür sorgen, dass bei einem Druck über dem Sollwert der Blutdruck herunter geregelt wird. Diese Rezeptoren können auch durch Druck von aussen, z.B. durch Würgespiele, Schlingen oder auch nur einen festen Griff an die Halsvorderseite aktiviert werden, was zu einem reflexartigen Abfall des Blutdrucks führen kann.
Der Bewusstseinsverlust tritt sofort ein, es kommt nicht, wie oft fälschlich angenommen, zu einem Abfall der Sauerstoffversorgung im Gehirn, sprich, einem „Schwarz-Werden“ vor den Augen. Ähnlich wie das reflexartige Zurückziehen der Hand von einer heißen Herdplatte, gibt es de facto kein Zeitintervall zwischen Aktivierung des Reflexes durch Druck auf die Halsvorderseite und Verlust des Bewusstseins. Ist der Betroffene nicht in der Lage in eine waagerechte Position zu fallen (zB. beim Hängen in einer Schlinge oder sonstiger Fesselung), besteht akute Lebensgefahr. Ebenso kann es im schlimmsten Fall zu einem kompletten Kreislaufversagen mit sofortigem Herzstillstand kommen. Leider sind bei Selbstspielen viele tödliche Unfälle zu beklagen.
Catsuit
es handelt sich hierbei um ein eng anliegendes Kleidungsstück, das bis auf Füsse, Hände und Kopf den gesamten Körper des Trägers umschließt. Ein Reissverschluss dient dabei als Anziehhilfe. Catsuits wirken aufgrund der enormen Körperbetonung erotisch und sind vor allem in der Fetischszene weit verbreitet. Herstellungsmaterial sind dabei dehnbare Materialien wie Spandex, Elastan, Lycra, Latex oder auch Leder. Besonders das Latexcatsuit ist ein sehr häufiges Outfit für die modernen Fetischparties. Abwandlungen und Variationen des Catsuits gibt es reichlich (siehe unter Zentai).
CBT
siehe -> Cock-and-Ball-Torture.
CG/L
siehe -> Caregiver/Little.
CFNM
clothed female-naked male / bekleidete Frau-nackter Mann. CFNM spielt bewusst mit den gesellschaftlich definierten Schamgrenzen. Der devote Mann wird durch das Fehlen seiner Kleidung in der CFNM Konstellation also nicht nur gedemütigt und beschämt, sondern auch seiner äusseren Hülle beraubt, so dass er schwächer und schutzloser wirkt. Gleichzeitig ist die FemDom im CFNM bekleidet und wirkt entsprechend souverän, eventuell sogar sehr tough und stark, wenn sie sich zum Beispiel in ein Outfit komplett aus Leder hüllt. CFNM bietet in der Regel nur den groben, äußeren Rahmen für tiefer gehende BDSM-Spiele, die auf einem Machtgefälle zu Gunsten der anwesenden Frauen basieren. So betrachtet, legt CFNM also lediglich fest, aus welcher Position heraus agiert wird.
CFNM zielt auf rücksichtslose Entblößung und Zurschaustellung des männlichen Körpers vor den Augen einer oder mehrerer dominanter Frauen, was für den devoten Mann möglichst unangenehm sein soll. Gerne wird CFNM mit dazu passenden, demütigenden Handlungsaufforderungen verknüpft, vor allem während sogenannter CFNM-Partys. Während solchen, besonders grossen Veranstaltungen, gelten männliche Teilnehmer eher als „Freiwild“, das den anwesenden bekleideten Damen zu allerlei neckischer Belustigung zur Verfügung zu stehen hat. Ausserhalb von BDSM kann CFNM auch in der Swingerszene anzutreffen sein. Hier dient der nackte Körper lediglich der Lust für die teilnehmenden Männer und Frauen und kommt gänzlich ohne BDSM Anteile aus.
CIS
ist die englische Abkürzung von „Completely Irrevocable Submission“ und bedeutet, dass die Unterwerfung des devoten Parts unwiderruflich und vollständig ist. Es ist dem TPE (-> siehe TPE) ähnlich, obwohl TPE mehr Aussichten auf Beendigung der BDSM Beziehung zulässt. Bei CIS wird zudem alles Eigentum an Dom übertragen und der Sklave/die Sklavin kann nicht von sich aus aus den Vereinbarung aussteigen. Oft wird in dieser Konstellation der devote Part als Besitz oder Eigentum bezeichnet.
CMNF
clothed male-naked female / bekleideter Mann-nackte Frau. Es gibt natürlich – wie fast immer in der BDSM-Szene – auch den Gegenentwurf zum CFNM. Beim sogenannten CMNF sind die Rollen genau andersherum: Der (dominante) Mann ist voll bekleidet, während die unterwürfige weibliche Person nackt ist. Dies kann auch in Gruppen stattfinden. Meist lassen sich die Herren dabei von einer nackten Frau bedienen, wobei sie zu einem der Herren gehört und es sich hier mehr um eine Art Vorführung handelt, die aber auch in public disgrace (öffentliche Demütigung) und/oder Fremdbenutzung durch einen oder mehrere Teilnehmer münden kann.
Chaps
ursprünglich aus der Welt der Cowboys, waren Chaps eine Schutzkleidung aus Leder ohne Gesäss und Schritt zum Schutz der Hosen beim Reiten. Im Gay- und SM-Bereich sind die Chaps ein modisches Beinkleid für sie und ihn, welches über den Erotikhandel vertrieben wird. Chaps gibt es aus Leder, oder glänzendem Lackstoff und ist aufgrund der leichten „Zugänglichkeit“ im Schritt ein beliebtes Kleidungsstück bei erotischen Veranstaltungen.
Chastity Belt
siehe -> Keuschheitsgürtel.
Clover clamps
spezielle Klammern die mit einer Kette verbunden sind und sich unter Zug zusammenziehen. Die Kette erleichtert das Beschweren, bzw. das Erhöhen der Zugkraft mittels Gewichten wodurch sich der Druck der Klammern erhöht. Clover clamps werden meist an den Brustwarzen von Sub eingesetzt oder an den Schamlippen von weiblichen Subs. Man sollte jedoch immer darauf achten, dass der Zug mittels Gewichten nicht zu einem Abrutschen der Klammern führt, da es sonst zu unbeabsichtigten Verletzungen führen kann (an Brustwarzen oder Schamlippen eher selten, doch wenn die Gewichte auf die Füsse von Sub oder gar Top fallen).
CNC
conesensual-non-consensual siehe -> Metakonsens.
Cock-and-Ball-Torture/CBT
das CBT bezeichnet Schwanz- und Hodenfolter, also das zufügen von Schmerz im männlichen Genitalbereich. Schläge und Tritte, heiss, kalt; alles ist möglich und die Ausführung ist Sache der FemDom. CBT wird auch oft als Hodenbehandlung oder Hodenfolter bezeichnet. Bei CBT üblich sind auch Behandlungen mit Reizstrom- oder Tensgeräten, Klammern und Klemmen. Das Fesseln oder Abbinden der Genitalien ist ebenfalls fester Bestandteil des CBT. Ebenso kann es das Anlegen von Peniskäfigen sein. Eine Unterkategorie ist das BB oder Ballbusting, dass sich rein auf Tritte in die Hoden beschränkt. Siehe -> Ballbusting.
Cock-Cage
auch Gates of Hell/Peniskäfig ist ein Fesselmaterial, Keuschheitsgürtel für Männer. Früher vor allem ein abschliessbarer Metallkorb, der das Geschlechtsteil des Mannes umschloss, heute ein Käfig, welcher auch aus vielen anderen Materialien, wie Silikon und Kunstoff, angefertigt wird. Oft wird ein Peniskäfig auch KG genannt, wobei diese Abkürzung nicht korrekt ist. KG ist die Abkürzung für Keuschheitsgürtel und nicht für den Käfig, der auch ohne Gürtel getragen werden kann. Form und Gestaltung sollen den Mann an sexueller Erregung, vor allem aber der Erektion, hindern und zu sexueller Disziplin anhalten. Der Cock-Cage verhindert einen geschlechtlichen Akt mit einer dritten Person in Abwesenheit der Herrin des Trägers. Der Cock-Cage wird mit einem Schloss gesichert, dessen Schlüssel beim Master oder der FemDom verbleibt, welche Keyholderin/Keyholder genannt wird. Er symbolisiert die Macht über die Sexualität des Trägers und dessen Abhängigkeit.
Cock-Ring
ist ein Sexspielzeug für den Mann. Es ist ein Ring aus Metall oder Latex, der die Hoden, den Schwanz oder beides umschließt und so eine Erektion verlängern, bzw. das Abspritzen verhindern soll. Der Cockring sitzt straff und verhindert das schnelle Zurückströmen des Blutes, so dass es zu einer längeren und stärkeren Erektion des männlichen Gliedes kommt. Dieses Toy ist nicht BDSM spezifisch.
Coming Out
das „Coming Out“ gibt es nicht nur im BDSM. Der Begriff „Coming Out“ stammt eigentlich aus der Schwulenszene / Lesbenszene. Es bezeichnet den Vorgang, wenn jemand seine Neigungen offen zugibt und zu seiner Veranlagung steht. Die Person bekennt sich öffentlich zu seinen individuellen sexuellen Neigungen und Wünschen und verheimlicht diese nicht länger aus Angst vor Ablehnung und Unverständnis Dritter. Das öffentliche Einstehen für die eigene Veranlagung vor Familie und Freunden wird als Coming Out bezeichnet. In der SM-Szene ist Coming Out das öffentliche Bekenntnis zu Sadomasochismus und dessen Ausleben ohne Versteckspiel, Reue oder Scham.
Consensual
bedeutet Einvernehmlichkeit und ist die wichtigste Säule im BDSM. Es bedeutet, dass alle ausgeführten Praktiken, sowie die damit verbunden Rollenspiele von Macht und Unterwerfung, in gegenseitigem Einvernehmen ausgelebt werden. In keiner Weise wird im BDSM irgendjemand zu irgendwas gezwungen oder genötigt. Alle Handlungen laufen nach Regeln und oft individuellen Ritualen ab, die zwischen den Teilnehmern festgelegt wurden. Das Vorurteil, dass es sich bei SM-Sex um einen gewalttätigen Akt handelt, ist damit ausgeräumt. Kritiker des BDSM versuchen immer wieder BDSM mit Gewalt in Verbindung zu bringen und streuen Vorurteile und Klischees. Teilweise oder völlig missinterpretierte Formen können hier Metakonsens, CiS, RACK, TPE und ähnliches sein. Doch auch bei diesen strikten Formen gab es vorher ein Einverständnis!
Consensual-Non-Consensual
siehe -> Metakonsens.
Corporal Punishment
bedeutet Leibstrafe oder Prügelstrafe. In nahezu jeder Zivilisation war Corporal Punishment irgend wann mal Teil des Strafrechts. So wurde die Leibstrafe in der Vergangenheit immer für die Bestrafung von Verbrechern angewendet und bestand entweder aus einfachen Prügelstrafen und Auspeitschen, aber auch aus dauerhaften Verletzungen wie Brandings oder Amputationen. (z.B. wurden Dieben die Hände abgehackt). Corporal Punishment ist die körperliche Bestrafung für ein Vergehen.
Corsage/Corset
siehe -> Korsage.
Covern
damit ist Deckung und Schutz gemeint. Covern ist im Bereich BDSM ein gebräuchlicher Begriff für einen „Schutzengel“ bei Blind-Dates. Der Begriff wird in einem ähnlichen Zusammenhang auch in anderen, nicht-BDSM-bezogenen, Online-Communities verwendet, beispielsweise auf Flirt-Sites oder Webseiten zur Anbahnung von hetero- oder homosexuellen Kontakten. Die subkulturelle BDSM-Szene verwendet zur Kommunikation untereinander und zum Kennenlernen Gleichgesinnter vielfach das Internet. Viele der realen Kontakte ergeben sich daher aus anfangs virtuellen Bekanntschaften. Diese ersten Begegnungen werden innerhalb der Szene als nicht völlig ungefährlich eingeschätzt, da die Möglichkeit, sich aus einer als unangenehm empfundenen Situation zu befreien, bei einigen sexuellen Praktiken, beispielsweise dem Bondage oder auch der einfachen Fesselung/Fixierung, nicht zwangsläufig gewährleistet ist.
Um dieses Risiko zu minimieren, werden unbeteiligte Dritte über den Ort und den Zeitpunkt des Treffens informiert. In Vereinbarungen wird festgelegt, ob das Cover persönlich, telefonisch, durch SMS oder per What’s App über das Wohlergehen der gecoverten Person informiert wird. Findet keine Rückmeldung statt oder verwendet der Gecoverte ein vereinbartes Codewort, werden Hilfsmaßnahmen durch den Schutzengel eingeleitet.
Crossdressing
beschreibt das Tragen von Kleidungsstücken des anderen Geschlechts. Dieser Begriff ist nicht unbedingt mit SM-Spielen verbunden. In den meisten Fällen handelt es sich um Männer, die gerne Frauenkleider tragen. Teils, weil sie gefallen daran finden eine Frau zu sein oder sich weiblich fühlen wollen, in anderen Fällen aber auch zur Demütigung, Lächerlichkeit und Beschämung vor anderen Personen. Verbreitet ist vor allem der „DWT“, also der Damenwäscheträger. Hierbei handelt es sich um Männer, die gerne Wäsche aus dem weiblichen Sortiment tragen. Frauen betreiben das Crossdressing nur selten, aber welche Kleidung sollte eine Frau auch tragen! Es gibt heutzutage kaum noch ein Kleidungsstück, das ausschliesslich Männern vorbehalten ist.
Crushing/Crush Fetish
ein Fetisch der darin besteht, dass das Zertreten und Zerquetschen von Gegenständen oder Kleintieren als sexuell erregend empfunden wird. Häufig werden Lebensmittel verwendet (Food-Crushing) und eine Verbindung zum Fussfetischismus liegt oft vor. Das Zertreten erfolgt vor den Augen des Fetischisten, barfuss oder in Schuhen oder Stiefeln. Das sogenannte „Animal-Crushing“ ist in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz eine Straftat.
Cuckold
Cuckold-Beziehungen sind häufig in der BDSM-Szene anzutreffen, auch wenn diese Spielart nur ein paar einzelne Aspekte eines dominant/devoten Machtgefälles abdeckt. Dabei leben Cuckold und der (in der Regel) weibliche dominante Part in einer festen Beziehung, wobei dem Cuckold wenige oder gar keine sexuellen Kontakte zu seiner Partnerin zugestanden werden. Manchmal wird die offene sexuelle Ablehnung des Cuckold mit seiner Unfähigkeit begründet, seine Partnerin, die Cuckoldress, angemessen zu befriedigen. Kompensativ lässt sich die Cuckoldress von einem oder mehreren anderen Männern sexuell befriedigen. Dabei gibt es unzählig viele Varianten. Manche Cuckolds nehmen am Akt indirekt teil, indem sie davor, währenddessen und/oder danach demütigende Aufgaben übernehmen, die dem Vollzug des Akts dienlich sind, (zum Beispiel Baden und Eincremen der Partnerin, Reichen eines Kondoms oder sogar sexuelle Handlungen mit der dritten Person). Einige Cuckolds dürfen dem Vorgang nur heimlich beiwohnen, z.B. gefesselt unter dem Bett liegend. Wieder andere ziehen ihre Befriedigung als Cuckold rein aus dem Wissen um das Tun ihrer Partnerin, ohne dass sie das Recht haben, dabei je anwesend zu sein.
Die Kombination aus sexueller Verweigerung, Schmähung der eigenen sexuellen Fähigkeiten oder der körperlichen Ausstattung und gleichzeitiger Abwertung gegenüber anderen Geschlechtsgenossen, wird von den meisten Cuckolds als gleichzeitig demütigend und erregend empfunden. Für manche Cuckolds – insbesondere bei eigenen sexuellen Unzulänglichkeiten – ist das Beiwohnen des Aktes befriedigender, als ihn selbst auszuüben. In der Cuckold-Beziehungskonstellation finden einige BDSM-Praktiken vermehrt Anwendung. Zum Beispiel Keuschhaltung, um die Lust und damit die Qual des Cuckolds effektiv zu steigern. Auch Orgasmuskontrolle, Tease and Denial (engl. Erregen und Verweigern) und Melkspiele sind Spielarten, die Cuckolds häufig erleben. Ebenfalls nicht selten ist die sogenannte Feminisierung des Cuckold-Partners, also seine Erziehung zur Frau, als endgültige Aberkennung seines männlichen Status innerhalb der Beziehung. Es gibt drei Stufen für den Cuckold:
- C1: der Anfänger Cuckold ist voyeuristisch und oft in den Anfängen seiner Devotion. Er erlebt das Cuckold sein zuerst nur in kurzen Zeitfenstern, wie bei einem Liebsspiel mit einem dritten Bunde, entweder ein potenter Lover (Bull) oder auch einem weiteren Sklaven. Er wird entweder rein als Zuschauer und Zuhörer, allenfalls auch gefesselt dabei sein, oder aktiv als Diener für seine Cuckoldress und deren weiteren Gespielen. Die FemDom hat eine starke emotionale Bindung zu ihrem C1 und geniesst die Spiele zu dritt, in dem der Cuckold durch ihre Aktivitäten mit anderen erregt wird.
- C2: der sehr devote und geschulte Cuckold ist nur noch passiv und nicht mehr dabei, wenn sich seine Angebetene mit anderen sexuell vergnügt, seien dies Bulls, weitere Sklaven, Paare, Frauen. Die FemDom lacht ihn aus und demütigt ihn mit ihren sexuellen Abenteuern oder ihrem festen Lover. Er wird dazu gebraucht, sie zum Beispiel zum Date zu chauffieren, alles herzurichten und die Turteltauben zu bedienen. Meistens wird der Cuckold mittels Keuschheitskäfig keusch gehalten und wird seine eigene Sexualität mittels ruinierten Orgasmen oder Abmelken erlangen oder darf allenfalls mit Erlaubnis der Herrin selten einmal onanieren. Die Cuckoldress hat in der Regel fast keine sexuellen Aktivitäten mehr mit ihrem Cucki. Er erlebt Sex mittels Secondhandprinzip, entsagt seiner eigenen körperlichen Befriedigung. Er findet in dieser starken Form der Devotion und in dieser bittersüssen Pein seine Erfüllung.
- C3: der extreme Cuckold wird nur noch von seiner FemDom dominiert, und dies bis ins kleinste Detail. Er wird beständig einen Keuschheitskäfig tragen und darf nicht einmal mehr onanieren. Never Inside, also keinerlei Geschlechtsverkehr, ist hier Gesetz. Er wird von der FemDom öffentlich gedemütigt und degradiert, oftmals als Sklave im BDSM Kontext gehalten. Er lebt ausschließlich für ihr Wohlergehen und ihr Glück, sein Leben wird vollständig von ihr diktiert. Manchmal ist die völlige Impotenz des Cuckold das Ziel des Cuckoldpaares. Dieses Leben macht beide gleichermassen zufrieden.
Abzugrenzen ist der Begriff Cuckolding vom Wifesharing dadurch, dass ein Cuckold tendenziell devot veranlagt ist, während beim Wifesharing eine andere, vorwiegend umgekehrte Konstellation üblich ist.
Cuffs
Cuffs (Handschellen) sind ein häufig verwendetes Fesselinstrument bei Fesselspielen. In der Regel sind sie aus Metall, Spielversionen mit flauschiger Bespannung für Anfänger sind aber heute auch in jedem Sexshop zu bekommen. Die Handschellen dienen sehr oft als erster Einstieg in die BDSM-Welt.
Cunnilingus
gemeint ist der Oralverkehr mit einer Frau (Lecken). Der Cunnilingus ist eine allgemeine Sexualpraktik, die nicht BDSM spezifisch ist. Diese Sexualpraktik kommt in hetero-, wie natürlich auch in homosexuellen Partnerschaften vor. Im BDSM wird der Cunnilingus oft von FemDoms eingesetzt. Sie halten sich vielleicht einen Lecksklaven, der auf Befehl ihre Vagina mit der Zunge bearbeiten muss. Der Cunnilingus wird von der FemDom sowohl als Belohnung, als auch zur Bestrafung genutzt oder ganz simple zu ihrer eigenen Lust. Auch beim Cuckolding kommt der Cunnilingus gelegentlich zum Einsatz, wenn der Gehörnte nach dem Sex mit einem anderen Mann den Intimbereich der dominanten Frau sauer lecken muss.
Bei devoten Frauen kommt der Cunnilingus im eigentlichen Sinn nur dann vor, wenn es zu den Vorlieben des Tops gehört. Auch als Belohnung für sehr gute Dienste für ihren Herren wird er verwendet. Manche Tops haben aber auch Spass daran, ihre Bottom durch den Cunnilingus und andere Hilfsmittel zu foltern. Dabei kommen Fingern, Zähne, Schamlippenspreitzer, Labienspangen oder andere Toys zum Einsatz, mit denen die Vagina, der Kitzler oder die Schamlippen bearbeitet werden. Gelegentlich ist der Cunnilingus der Auftakt zum Fisten und dient dazu die Frau ausreichend feucht zu machen. Durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten beim Cunnilingus, besteht das Risiko der Übertragung von Sexualkrankheiten. Um das Risiko zu minimieren, kann ein Lecktuch eingesetzt werden.
Cutting
im Zusammenhang mit BDSM versteht man unter Cutting (Schneiden) eine Bodymodification, bei der mit einem scharfen Gegenstand Muster in die Haut geschnitten werden. Dabei nutzt der Top das Cutting, um den Bottom eindeutig als sein Eigentum zu markieren. Cutting ist eine der intensivsten BDSM-Praktiken und mindestens genauso kompliziert, da ein sehr hohes Mass an Vertrauen und ein gewisses Mass an anatomischen Kenntnissen vorhanden sein müssen. Beim Cutting wird unterschieden je nachdem, in welche Hautschichten geschnitten wird. Schnitte in die Oberhaut bezeichnet man als leichte Cuts, da sie Kratzern ähneln und in der Regel verheilen ohne Narben zu hinterlassen. Wird in die tiefer liegende Lederhaut geschnitten, können Narben zurück bleiben und eine permanente Markierung erzielt werden.
Als „Werkzeug“ fürs Cutting eignen sich Einmal-Skalpelle mit gebogener Klinge, sehr scharfe Messer, Rasierklingen oder Kanülen. Auf keinen Fall sollte man Cutter aus dem Baumarkt oder vergleichsweise stumpfe Messer verwenden, da diese die Haut eher aufreissen statt sie zu schneiden. Egal welches Werkzeug benutzt wird, vor dem Cutting sollte es auf jeden Fall desinfiziert werden, wenn es nicht schon steril ist. Dazu sollte man mit Einmalhandschuhen arbeiten und immer Verbandszeug und Desinfektionsmittel bereit liegen haben. Auch der Bereich der Haut, in dem das Cutting stattfinden soll, sollte vor dem Beginn desinfiziert werden. Bereits im Vorfeld sollte über eventuell vorhandene Krankheiten gesprochen werden; von beiden Seiten. Auch sollten eingenommene Medikamente überprüft werden, ob ggf. Wechselwirkungen mit Desinfektionsmitteln auftreten können.
Cutting sollte nur an Körperstellen durchgeführt werden, an denen ausreichend Fett- oder Muskelgewebe vorhanden ist. Dies ist der Fall an Oberarm und Schulter, vorderer Oberschenkel, Hintern und Bauch. Auf keinen Fall darf Cutting an Hals, Gelenken, Leiste, Genitalien oder im Wirbelsäulenbereich durchgeführt werden, da hier ein hohes Risiko besteht eine Hauptschlagader zu treffen oder bleibende Schäden zu verursachen. Ungünstige Stellen, von denen auch abgesehen werden sollten, sind das Gesicht, Brust, Hände und Füsse, da hier weder Fett- noch Muskelgewebe ausreichend vorhanden sind und zudem grade dort zahlreiche Nerven verlaufen, die verletzt werden könnten. Das Cutting ist eine Hardcorespielart für echte Masochisten und Sadisten. Sie ist gefährlich, was Verletzungen angeht und birgt enorme Risiken in Sachen Entzündungen und/oder Infektionen. Es ist dringend geboten sich vorher ausgiebig bei Fachleuten und/oder Workshops zu informieren. Auch sollte man sich umfassendes Wissen über die dabei einzuhaltende Hygiene aneignen.
Cybersex / C6
unter dem Begriff Cybersex versteht man alle sexuellen Spiele, bei denen sich die beteiligten Personen nicht im gleichen geografischen Raum befinden, sondern ihre Spiele über digitale Leitungen teilen, zum Beispiel per Chat, Videochat oder Dialogplattformen. Cybersex dient Paaren oft als Ersatz oder Ergänzung und ist für viele Menschen heutzutage ein normales Erleben von Sexualität. Oft sind die Teilnehmer auch anonym und kennen sich im echten Leben nicht. Der Cybersex wird hier genutzt, um geheime Verlangen virtuell und anonym gefahrlos zu erleben, die in der Realität (noch) ungewollt oder den Personen unmöglich sind. Cybersex in all seinen Ausprägungen stellt einen wesentlichen Teil des Internets dar. Siehe auch -> Cam-Erziehung.