Wie kann ich meiner Partnerin Femdom näher bringen?

Beinahe täglich erreicht mich eine verzweifelte Nachricht eines devoten Mannes:

  • Wie kann ich meiner Partnerin Femdom näher bringen?
  • Meine Freundin ist dominant, aber sie lehnt Femdom ab, warum?
  • Meine Partnerin dominiert mich nur mir zuliebe, es ist nicht wirklich echt. Was soll ich tun?
  • Meine Frau ist zwar dominant, verlangt von mir aber, dass ich mich sexuell aktiv einbringe, wie das?
  • Wie kann ich meiner Freundin erklären, dass ich nicht pervers bin, weil ich mich nach Dominanz sehne?

Dominanz beinhaltet selten BDSM-Neigungen

Devote Männer suchen oft instinktiv eine dominante Partnerin, welche selbstbewusst und bestimmend auftritt. Oft verlieben sie sich völlig unbewusst in eine dominante Frau. Dominanz gaukelt zu Unrecht ein Versprechen vor, welches auf BDSM geneigte, submissive Männer anziehend wirkt. Doch aufgepasst, weibliche Dominanz bedeutet nicht, dass eine Neigung für BDSM-Praktiken vorhanden ist. Dominanz und BDSM müssen gar nicht Hand in Hand gehen. Rund 90% der dominanten Damenwelt hat mit BDSM schlicht nichts am Hut! Es ist erwiesen, dass nur 5-25% der Menschen Lust auf BDSM haben. Bei einem grossen Teil der Betroffenen bleibt es zudem lediglich eine Sache des Kopfkinos.

Die Anziehung zwischen einer devoten und einer dominanten Persönlichkeit ist beinahe naturgegeben. Beide Pole ergänzen sich in einem Miteinander meistens sehr gut. BDSM-Neigungen sind jedoch bei beiden Partnern, wie schon erwähnt, selten. In einer Partnerschaft, in der sie dominant und er devot ist, wird meistens ganz unbewusst FLR gelebt. Oft ist es so, dass die Frau daheim Regie führt: über die Lebenssituation insgesamt und über die sozialen Kontakte und Freizeitaktivitäten. Was im Sexuellen geschieht und wie oft, hängt dabei sehr häufig von ihr ab. Sex als Belohnung oder Sexentzug als Bestrafung gibt es sehr wahrscheinlich viel häufiger, als angenommen. Die unbewusste Wahl von FLR, welche nie deutlich manifestiert und ausdiskutiert wird, hat erst recht nichts mit BDSM zu tun. Es ist lediglich eine Beziehungsform! Darüber hinaus können einige Frauen, welche im Alltag und im Beruf dominant, selbstbewusst und entscheidungsfreudig sind, sexuell durchaus devot sein. Diese mögen im Bett lieber passiv sein, in eine dienende Rolle schlüpfen oder gar hart angepackt werden wollen. Weibliche Dominanz ist deshalb nie eine naturgegebene Garantie für sexuelle Dominanz!

Bevor der devote Mann sich bindet!

Nach einigen Erfahrungen und dem Erkennen der eigenen Neigungen und Mechanismen, hat ein Mann deutlich mehr Möglichkeiten, sich in der Partnerwahl bewusster zu verhalten. Obwohl aus gesellschaftlichen Gründen devote Männer sich oft nicht trauen, es führt kein Weg daran vorbei, ehrlich zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen. 

Verlieben, verloben – heiraten?

Das reale Leben, ob im Arbeitsumfeld oder bei Freizeitaktivitäten, bietet täglich Chancen, neue Kontakte zu knüpfen und sich zu verlieben.

Lernen Männer mit einer klaren devoten BDSM-Neigung eine neue potentielle dominante Partnerin kennen, rate ich dringend, bereits im Kennenlernprozess diese Neigungen anzusprechen. Natürlich sind die Hemmungen und die Scheu gross, über diese speziellen Bedürfnisse zu sprechen. Die Angst vor Ablehnung ist jedoch ein schlechter Ratgeber. Der Glaube, man käme ohne Offenbarung zurecht, oder man könne der neuen Freundin zuliebe auf die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse verzichten, erweist sich später ziemlich sicher als Fehleinschätzung. Einstiegsmöglichkeiten zum Thema Femdom und BDSM bieten:

  • Das gemeinsame Anschauen von BDSM-affinen Spielfilmen
  • Das Erzählen aus Büchern, welche dazu geführt haben, BDSM ausprobieren zu wollen
  • Das teilen von Tag- oder Nachtträumen, welche einen Bezug zu den eigenen BDSM-Wünschen darstellen

Es liegt in der Verantwortung des Mannes, der sich seiner BDSM-Wünsche bewusst ist, sich nach dem Verlieben, aber vor dem Verloben und Heiraten zu offenbaren! Würden unüberbrückbare Differenzen zu Tage kommen, würde eine Entscheidung über das Weiterbestehen der Beziehung immerhin von beiden bewusst getroffen werden können. Die Verantwortung wäre ab diesem Moment geteilt.

Auf szenenbezogenen Events oder Plattformen

Selbst hier ist es wichtig, dass der devote Mann seine Bedürfnisse und Wünsche genau kennt, und zwar im Detail. Entsprechend sollte er sich präsentieren und offen zu sich stehen. Je klarer er sich als Mensch und devoter Mann zeigt, umso grösser die Chancen, von einer passenden Herrin entdeckt zu werden. Auch auf Partys soll sich der devote Mann, falls er als Single teilnimmt, sich von seiner besten Seite zeigen. Dies muss nicht unbedingt so wenig wie möglich Kleidung sein, genauso wenig wie ein übertrieben unterwürfiges Verhalten. Tipps wie man eine Herrin findet, können hier abgeholt werden: 

Wenn die Beziehung schon länger existiert

Natürlich ist es auch möglich, im Laufe einer langen Beziehung gemeinsam mit der Partnerin BDSM zu entdecken und auszuleben. Schlummert tatsächlich eine noch unentdeckte Neigung für Femdom in ihr, ist das Glück für beide gross.

Andernfalls kann es zu bitteren Enttäuschungen kommen, und zwar bei beiden Partnern. Es ist sehr schwierig für eine Frau, irgendwann zu erfahren, da wäre ja noch was, was Mann unbedingt braucht. Sie kann sehr enttäuscht reagieren über die mangelnde Offenheit ihres Mannes.

Sollte zudem in ihr eine handfeste Abneigung gegen BDSM schlummern, können sich gravierende Gräben öffnen und manchmal die Beziehung sogar ruinieren. Ist sie sogar felsenfest davon überzeug, dass ein Verlangen nach BDSM-Spielen krankhaft oder gar pervers ist, dann ist es für beide Beteiligten eine Katastrophe.

Unter welchen Umständen ist eine Integration von Femdom in einer bestehenden Partnerschaft möglich?

Nicht alle Menschen erkennen bereits in der Pubertät oder Adoleszenz ihre sexuelle Neigung oder Affinität zu BDSM. Das Erwachsenwerden und die Auseinandersetzung mit dem eigenen und dem anderen Geschlecht nimmt sehr viel Zeit und Energie in Anspruch. Erfahrungen müssen gemacht werden und die ersten Beziehungen bieten Stoff genug, für eine psychosexuelle Entwicklung. Oft sind für junge Frauen und Männer BDSM-Fantasien nicht nur Quelle positiver Aufregung und Lust, sondern sehr oft auch Grund für Verunsicherung und Scham.

Bindet man sich früh, gar mit der ersten Liebe, war noch wenig Zeit für einen Lernprozess und eine Auseinandersetzung mit den eigenen Neigungen. Manchmal ist es auch ein langer Weg, bis man mit sich selbst im Reinen ist und eine Selbstakzeptanz diesbezüglich stattgefunden hat.

Erkennen, was man wirklich braucht

Sich darüber bewusst zu werden, welche BDSM-Bedürfnisse unbedingt gestillt werden müssen, um im inneren Gleichgewicht zu bleiben, ist der erste Schritt der getan werden muss. Von all den Fantasien des Betroffenen, sind es meistens nur wenige, die wirklich erfüllt werden müssen. Deshalb ist es sehr wichtig, die Spreu vom Weizen zu trennen und sich selbst ein klares Bild darüber zu machen, welche Neigungen unter Bedürfnisse fallen und welche einfach auch Wünsche bleiben dürfen.

Auf jeden Fall ist es sehr wichtig, sachte und einfühlsam die ahnungslose Partnerin einzuweihen. Der devote Mann muss sich auch vor Augen halten, dass Frauen grundsätzlich anders ticken, als Männer. Sie erleben die Sexualität oft eher aus der emotionalen Ebene heraus, während Männer aus dem Erleben der Sexualität Emotionen intensiver spüren und erleben.

Der Mann, der sich wünscht, seine Frau möge auch seine FemDom werden, muss darüber hinaus wissen, dass sie an einem ganz anderen Ausgangspunkt steht. Oft hat er schon Jahre verbracht, mit Fantasien, mit Wünschen und mit unausgesprochenen Bedürfnissen. Vielleicht hat er sich im Netz oder auch real mit Femdom befasst und ausser Haus schon die eine oder andere Erfahrung gesammelt. Steht er so gesehen, in Bezug auf Femdom, auf der Treppenstufe 85 von 100 Treppenstufen und sie steht noch ganz unten auf dem flachen Boden, wird klar, wie lang und steil der Weg zum Gleichstand der beiden werden könnte. Eine angemessene Portion Verständnis und Offenheit für die Partnerin und den Problemen, die sie mit den neuen Offenbarungen haben könnte, ist deshalb für den männlichen devoten Part unabdingbar. Viel Geduld, Fingerspitzengefühl und Zeit ist zumeist notwendig, damit dieser gewaltige Erfahrungsunterschied bewältigt werden kann.

Darüber hinaus ist und bleibt das Wichtigste, dass die Partnerin in sich selbst eine Affinität zu Femdom entdecken und Spass daran finden kann. Ohne ihr eigenes Gefühl und ihre Lust an Femdom, ist das Vorhaben letztlich zum Scheitern verurteilt. Mehr dazu hier:

Die Ablehnung

Kann die Herzdame jedoch wirklich nichts mit Femdom anfangen und lehnt sie BDSM auch nach langen Gesprächen und viel Zeit grundsätzlich ab, ist es wichtig, ihre Sichtweise und Meinung als solche stehen zu lassen und zu akzeptieren. Femdom kann man einfach niemandem aufzwingen, wenn es nicht von Innen kommt! Keine dominante Frau steht in der Pflicht, BDSM-Neigungen entwickeln zu müssen! Devote Frauen, die ihren Männern gefallen und ihnen dienen wollen, neigen eher dazu, ihrem Partner zuliebe in eine Femdom-Rolle zu schlüpfen. Letztlich bleibt es aber meistens bei wenigen Versuchen, denn ohne Lust und Freude, wird auch da kein Schuh daraus. 

Der Umstand, es probiert zu haben und mit seinen Bedürfnissen auf Unverständnis und Ablehnung gestossen zu sein, kann leider zu einer erheblichen und schmerzhaften Krise bei beiden Partnern führen. Die Erwartungshaltung und die Wünsche des devoten Mannes können bei ihr ein Gefühl verursachen, niemals genügen zu können und ihn niemals glücklich machen zu können. Empfindet sie eine starke Abneigung gegenüber BDSM-Praktiken generell und verbindet sie es mit einem krankhaften Verhalten, kann dies die Beziehung zusätzlich stark belasten. Ihre Abneigung kann bei ihm dazu führen, sich nicht verstanden und angenommen zu fühlen und eine bittere Enttäuschung für seine unerfüllten Bedürfnisse darstellen.

Es muss ein Prozess folgen, welcher sich auf eine gemeinsame Basis des Zusammenhalts und der Liebe stützt. Es kann lange dauern, bis sich eine Lösung findet, mit der beide glücklich werden können. Es setzt voraus, dass die Liebe und das Vertrauen zueinander gross ist, Toleranz grossgeschrieben wird und beide sich aktiv für neue Wege in ihrer Partnerschaft öffnen.

Die befürchtete Ablehnung der Partnerin darf jedoch nicht ein Grund sein, diese Diskussion niemals zu führen! Es ist nicht voraussehbar, wie jemand auf solche Neigungen reagiert. Man kann es nur erfahren und herausfinden, wenn man den Mut aufbringt, zu sich und zu seinen Bedürfnissen zu stehen. Dazu ist es nie zu spät. Ob am Ende eine Femdombezhiehung daraus entsteht oder nicht, ist dabei nicht zwingend das Wichtigste. Es ist jedoch immer eine grosse Chance, einander sehr Nahe zu kommen und mehr Tiefe und Verständnis füreinander zu finden und Authentizität in der Beziehung zu leben. Ein Dach aus Liebe und starke Grundfesten sind die Eckpfeiler für eine glückliche Beziehung, mit oder ohne Femdom – und diese wünsche ich jedem Paar!

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