So klappt das Spiel mit der Keuschhaltung!

Die besten Tipps von Lady Sas

Die Keuschhaltung von männlichen Subs wird immer geliebter. Das ist keine Vermutung, sondern eine Tatsache. So ist zum Beispiel in den letzten Jahren das Angebot an Keuschheitsgürteln („KG“s) auf Plattformen wie Amazon sprunghaft gestiegen. Gab es früher nur drei, vier Modelle, so sind es heute mehr, als man überblicken könnte. Kurzum: Immer mehr devote Männer und dominante Frauen entdecken das Spiel mit der Keuschheit für sich. Woran liegt das?

Viele Vorteile für beide Seiten

Tatsächlich bietet die Keuschhaltung eine Reihe von Vorteilen. Und zwar auf beiden Seiten. Klar: Die Herrin genießt es, den Schlüssel und damit die Macht über die Sexualität des Subs in Händen zu halten – bzw. am Fußkettchen zu tragen. Es ist einfach ein erregendes, prickelndes Gefühl, wenn man weiß, dass man die absolute Kontrolle über den Sklaven hat. Doch auch für den Sub selbst ist die Keuschhaltung mit klaren Vorteilen verbunden: Hat er die schwierige Anfangszeit überstanden, ist er deutlich ausgeglichener und weniger triebgesteuert. Er kommt sozusagen zur Vernunft und denkt nicht mehr nur daran, wie er seinen männlichen Trieb möglichst oft befriedigen kann. Aus einem egozentrischen Dauerwichser wird ein brauchbarer Diener, der seine sexuelle Energie nun allein darauf konzentriert seine Aufgaben zu erfüllen. Wohl nahezu jedes Femdom-Malesub-Paar, das die Keuschhaltung eine Weile erfolgreich umgesetzt hat, wird festgestellt haben, dass die Keuschhaltung einen positiven Einfluss auf viele Aspekte hat. Subs werden gehorsamer, einfühlsamer, hingebungsvoller und eifriger, um nur einige erfreuliche Punkte zu nennen. Das freut die Herrin. Und was kann es schöneres für einen Sub geben, als eine rundum zufriedene Mistress?

10 Tipps von Lady Sas

Leider gehört zur Wahrheit dazu, dass gerade der Start in die Keuschhaltung in den meisten Fällen beschwerlich ist. Hat man erst einmal ins Spiel gefunden, geht es – aber der Anfang ist alles andere als einfach. Im Folgenden möchte ich einige meiner Beobachtungen und Tipps teilen, die ambitionierten Anfängern das Leben etwas erleichtern sollen.

  1. Aller Anfang ist schwer. Deshalb ist mein Tipp: Geht es langsam an. Schon der erste Tag ist eine Herausforderung. Lieber mit kleinen Schritten und Pausen ans Ziel kommen, als auf halber Strecke entnervt aufgeben. Gerade am Anfang sollte man einen Sub nicht überfordern. Hier ist das Einfühlungsvermögen der Femdom gefragt, die den Sub am besten mit sanfter Konsequenz zum Erfolg führt.
     
  2. Das Tragen eines KGs soll nicht körperlich weh tun. Im Gegenteil: Der Sub sollte darauf achten, sich im KG wohl zu fühlen. Keuschheitstraining ist eine Kopfsache. Wenn der Schmerz auch noch körperlich wird, ist es schnell zu viel. Bei körperlichen Schmerzen rate ich dringend dazu, sofort (!) abzubrechen. Abbrechen ist keine Schande, sondern ein Gebot der Vernunft und ein Zeichen von Reife. Und liebe Subs: Zögert nicht, weil ihr denkt, ihr müsstet für die Herrin körperliche Schmerzen ertragen. Irgendwo hört der Spaß auf. Und das ist spätestens bei körperlichen Schmerzen der Fall, zum Beispiel bei Blasen auf der Haut.
     
  3. Machen wir uns nichts vor: Die meisten KGs sind nicht ausbruchsicher. Mein Sklave Toytoy zum Beispiel hat mit dem CB 6000 angefangen und hätte sich daraus mit geringem Aufwand befreien können. Es geht meiner Meinung nach nicht darum, einen ausbruchsicheren KG zu finden. Subs sind einfallsreich und finden im Zweifel immer einen Weg, sich zu befreien. Oder zumindest, sich einen Orgasmus zu verschaffen. Deshalb kommt es hier auf das Mindset an. Der Sub sollte akzeptieren, dass sein KG nicht ausbruchsicher ist und dass es seine Herausforderung ist, trotzdem die Finger davon zu lassen. Es liegt an der Herrin, dem Sub das richtige Mindset zu vermitteln.
     
  4. An der Frage, ob dauerhafte Keuschhaltung ganz ohne Orgasmus schädlich sei oder nicht scheiden sich die Geister. Die einen meinen, es habe keine negativen Auswirkungen. Die anderen sagen, dass es im schlimmsten Fall zu Impotenz führen kann. Was die Wahrheit ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich glaube, dass man den Sexualapparat regelmäßig trainierenPermanente Keuschhaltung ganz ohne Orgasmus kann ich daher nicht empfehlen. Hinweis: Es gibt ja auch ruinierte Orgasmen… Und wer sagt denn, dass man den KG abnehmen muss, um einen Orgasmus auszulösen? Tatsächlich ist es bei den meisten Subs möglich, bei verschlossenem KG einen Höhepunkt herauszukitzeln, zum Beispiel mit Hilfe eines Magic Wands Massagestabs.
     
  5. Hygiene ist sehr wichtig. Der Sub sollte sich daher täglich so gründlich wie möglich waschen.Ohne Ausnahme, ohne Kompromisse. Ja, ich weiß, dass es lange dauert und umständlich ist. Trotzdem gibt es keine Alternative dazu. Sonst bilden sich unschöne Gerüche oder Schlimmeres. Und das wollen wir ja nicht.
     
  6. Ich finde es in Ordnung, dass der Sub einen Notfallschlüssel bekommt, wenn er nicht mit der Herrin zusammenlebt. Ein Notfall ist ein echter medizinischer Notfall und nicht ein plötzlicher innerer Drang, dem der Sub nachgibt („Ich bin soooo geil!“). Natürlich gehört ein großes Maß an Vertrauen dazu, dem Sub diesen Notfallschlüssel auszuhändigen. Ich denke mal, die meisten Subs werden den Schlüssel nutzen, um zu schummeln. Deshalb hat mein Sub Toytoy auch keinen Notfallschlüssel. Ich kenne ihn einfach zu gut… Wie gesagt: Ich finde es in Ordnung, wenn eine Herrin das Vertrauen hat. Aber es kommt eben immer auf den Einzelfall an.
     
  7. Ablenkung hilft. Sklaven, die Schwierigkeiten haben, die Keuschhaltung brav und willig zu überstehen, können die Herrin um Ablenkung bitten. Nach meiner Beobachtung hilft es, wenn sie ihre Aufmerksamkeit auf nicht-sexuelle Dinge lenken. Zum Beispiel darauf, zu putzen, zu waschen, zu bügeln etc. Genau das Gegenteil ist der Fall, wenn die Herrin den Sklaven mit sexuellen Reizen stimuliert, also zum Beispiel in sexy Fetischkleidung herumläuft oder ihn ihre High Heels säubern lässt. Dann wird es für den Sklaven sehr schwierig, durchzuhalten.
     
  8. Ein KG-Tagebuch ist eine sinnvolle Sache. Hier kann der Sub eintragen, was ihm heute aufgefallen ist, welche Probleme er hat und was ihm geholfen hat. Selbstreflektion führt zu Erkenntnissen, auf die man wieder zurückgreifen kann, wenn es gerade wieder schwierig wird.
    Auch schön: Die Herrin führt einen Kalender, auf dem steht, wann und wie der Sklave zuletzt spritzen durfte. So behält man jederzeit die Übersicht. Ich selbst habe großes Vergnügen, die Keuschhaltung meines Subs Toytoy öffentlich auf meinem Blog zu dokumentieren. Hier der link, für alle, die es interessiert: https://domina-lady-sas.blogspot.com/p/mein-sklavenstall.html 
     
  9. Wenn die Erlösung ansteht, muss sie entsprechend zelebriert werden. Abgespritzt geht meistens schnell. Deshalb ist es die Aufgabe der Herrin, für einen bewussten Genuss zu sorgen und Ruhe in die Angelegenheit zu bringen. Der Sklave soll den Orgasmus bewusst erleben, genießen und erinnern können.
     
  10. Keuschhaltung ist eine Kopfsache. Ich empfehle jedem Sub, das Ganze in Ruhe zu durchdenken. Ihm sollte am besten von Anfang an klar sein: Warum tue ich das? Warum möchte ich unbedingt durchhalten? Warum schummle ich nicht? Erst, wenn ihm das klar ist, sollte er sich auf das Spiel einlassen.

Ich wünsche viel Vergnügen dabei!

Herzlich,

Lady Sas

Portrait Lady Sas

Lady Sas beschäftigt sich seit einigen Jahren mit dem Thema BDSM und berichtet über ihre Erlebnisse als FemDom und Keyholderin. Sie blogt über das Leben, die Liebe und BDSM. https://domina-lady-sas.blogspot.com/ Lady Sas stellt in ihrem Blog interessante Persönlichkeiten aus der FemDom und Domina Szene vor. Ihr Blog erfreut sich zahlreicher Besucher. Lady Sas ist zudem eine erfolgreiche Autorin im Bereich Femdom. Sie schreibt Rat- und Ideengeber, über eigene Erfahrungen und inzwischen auch fiktive Geschichten.

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