Was ist Femdom?
Femdom ist eine Lebensart, in der die Frau innerhalb der Sexualität mit ihrem Partner die Führung inne hat. Dabei werden Spielarten des BDSM mit einbezogen und ausgelebt. BDSM wird weiter unten ausführlich erklärt.
Bei einigen Paaren spielt sich Femdom einzig im Schlafzimmer ab. Andere widerum zelebrieren Femdom dauerhaft, indem sie die erotische Spannung in den Alltag übertragen und stets wach halten. Wie lange die Zeitfenster, in denen Femdom gelebt wird letztlich sind, bestimmen beide Partner zusammen. Ein wichtiges Fundament bei Femdom ist die beidseitige Übereinkunft und Entscheidung für diese Form der Sexualität und des Zusammenlebens.
Was ist eine FemDom?
Eine FemDom ist die Frau, die die Führung übernimmt und über die Sexualität beider Beteiligten bestimmt. Es ist eine Bezeichnung, welche dem BDSM entnommen wird. Was BDSM ist, möchte ich anhand einer FemDom und ihrem Partner, in der Regel ein Malesub, erklären. Der Malesub ist der Gegenpol der FemDom, der männliche Part, der sich der Führung der FemDom hingibt. Selbstverständlich kann eine FemDom auch eine weibliche Partnerin haben, es gibt eine Vielzahl an möglichen Beziehungsformen. Ich werde jedoch stets von FemDom und Malesub reden, weil dies die Form unseres Femdom-Lebens ist. Oft hört man auch den Begriff Sklave. Dies jedoch bedingt bereits eine sehr restriktive Führung durch die FemDom und eine sehr starke aktive Unterwerfung des Mannes. Es gibt FemDoms, die weit über die Sexualität hinaus im Alltag dominant sind und in deren Leben BDSM einen hohen Stellenwert hat. Dazu zähle ich mich selbst, nicht zuletzt heisst diese Webseite Femdom leben.
BDSM
BDSM ist sehr vielfältig und auch immer eine Frage der Definitionen. BDSM ist ein Überbegriff und sagt noch gar nichts über angewendete Spielarten und Techniken aus. Die unzähligen Möglichkeiten, wie FemDoms BDSM ausleben können, darüber wird in diesem Blog geschrieben. An dieser Stelle versuche ich jetzt nur einen kurzen Überblick über die Bedeutung von BDSM zu vermitteln.
Das B von BDSM
Legt eine Femdom ihren Sub Manschetten an und fixiert diesen, ist sie bereits im Bereich Bondage unterwegs, dem B im BDSM. Es können bei Bondage sehr unterschiedliche Materialien verwendet werden, wie Seidentücher, Seile oder Gurte. Es geht darum, durch das Anbinden und Fixieren den Sub zu unterwerfen, und ihm die Freiheit zu nehmen. Dabei entsteht eine Situation gewollter Macht bei der FemDom und Ohnmacht beim Sub.
Meiner Erfahrung nach wird die Bezeichnung Bondage aber vor allem dann verwendet, wenn es um japanisches Bondage, Shibari und Kinbaku geht. Diese Bondagearten sind jedoch vor allem Kunst und Handwerk mit Seilen. Dabei spielen verschiedene Aspekte eine grosse Rolle, allem voran die Ästhetik, das Hervorheben der Schönheit des Körpers und den künstlerischen Umgang mit den Seilen. Auch die Atmosphäre spielt eine ausserordentlich wichtige Rolle, die erotische Komponente und das Gefühl von Macht beim aktiven Part und das des Loslassen-Könnens beim passiven Partner.
Sollte eine FemDom sich zu dieser japanischen Seilkunst hingezogen fühlen und sie ausüben, würde sie Riggerin genannt werden. Gerne sprechen Rigger ganz allgemein bei der Arbeit mit Seilen auch von Tüddeln, und ihre Modelle sind dann Bunnys. Aber aufgepasst, das übliche Festbinden, Anschnallen und Fixieren eines Subs gehört genauso zu diesem B für Bondage im BDSM Bereich und ist allgemein ein sehr wichtiges Element in der Praxis.
Das D von BDSM
Das D von BDSM ist doppelt besetzt. Einerseits steht es für Disziplinierung andererseits für Dominanz. Lebt ein Femdompaar mit festen Regeln, welche der Sub einzuhalten hat, lebt dieses Paar das D von Disziplin. Regelbrüche werden mit Strafen belegt und die FemDom unterstreicht ihre Vorgaben mit entsprechenden Massnahmen.
Das D bedeutet auch Domination und sagt aus, dass eine Person die sexuelle Führung inne hat und der andere sich dieser Führung anpasst. Es entsteht ein Machtgefälle. Aus diesem Wort, Dominanz, wird auch DOM abgeleitet und oft wird ein dominanter Mann ganz einfach DOM genannt. Ganz richtig müsste es MaleDom heissen, damit klar wäre, dass damit der Herr gemeint ist. Das wird oft weggelassen, da die sogenannt klassische Form scheinbar häufiger anzutreffen ist. Hat eine Frau die Führung inne, sagt man FemDom. Das „dom“ im Wort weist darauf hin, dass die Frau die DOM ist, also die FemDom. Deshalb schreibe ich generell FemDom mit einem grossen D in der Mitte, wenn ich die ausführende Frau meine. Mit einem kleinem d ist stets die Lebensweise Femdom gemeint.
Das S von BDSM
Das S von BDSM ist ebenfalls doppelt besetzt. S steht für Submission und in Femdom bedeutet dies, dass sich der männliche Part der FemDom unterwirft, sich ihr anpasst oder ihr ganz einfach dient. Daher auch die Buchstabenfolge SUB. Eine FemDom lebt ihre Beziehung mit einem Malesub oder auch einer Femsub, sollte sie sich in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung befinden. Der Malesub ist devot und in der Regel liebt er es, sich seiner Herrin zu unterwerfen und ihr zu dienen. Meistens wird die FemDom von ihrem Malesub Herrin genannt, es können aber auch andere Bezeichnungen sein, die das Gefälle demonstrieren. Einige Malesubs sprechen um ihre Bewunderung und Verehrung auszudrücken sogar von ihrer Königin oder Göttin.
Das S von BDSM steht jedoch auch für Sadismus. Eine FemDom kann sadistische Züge aufweisen und ihrem Sub gerne Schmerzen zufügen. Meistens lebt eine sadistische FemDom ihren Sadismus mit ihrem masochistischen Sub innerhalb von Sessions aus. Das Schmerz zufügen wird zelebriert, mit einer Aufwärmphase und mit unterschiedlichen Werkzeugen. Die FemDom geniesst in der Regel die Reaktionen, welche sie damit auslöst und die Gefühle und Empfindungen, die Sub unter ihrer Behandlung erleidet und geniesst. Es setzt voraus, dass beide Partner diese Spielart lieben und die Lust zelebrieren, die sie daraus ziehen. Dieses S, also den Sadismus, kann jedoch völlig unabhängig von Dominanz und Submission gelebt werden. Ist eine Person rein sadistisch mit ihrem Partner unterwegs, nennt man sie daher oft TOP und der empfangende Teil Bottom. Sadismus im Kontext von BDSM hat nichts mit dem krankhaften Sadismus zu tun, welchen man zum Beispiel in Krimis begegnet. Denn im Gegensatz zu diesem pathologischen Sadismus, an dem der Sadist Freude am ungewollten Leiden des Gegenüber hat, haben Male- und FemDoms in der Regel nur Freude daran, wenn es dem Partner dabei gut geht, und er selbst gute Empfindungen und Emotionen aus dem Schmerz schöpfen kann.
Das M von BDSM
Das M von BDSM wird für Masochismus benutzt. Der Masochist, kurz auch Maso genannt, liebt den Schmerz. Oft braucht er diesen sogar. Einige Malesubs erleben das Erhalten von Schmerz durch ihre FemDom als sexuell erregend und empfinden dabei starke sexuelle Lust. Andere Malesubs können den Schmerz einfach im ganzen Körper als wohltuend geniessen, lieben die Spannung und die Entspannung, die dabei ausgelöst wird. Natürlich gibt es auch unterschiedliche Graduierungen von Masochismus. Auch auf der psychischen Ebene mögen einige Malesubs Schmerzempfindungen und geniessen es, wenn sie zum Beispiel Verzicht erfahren müssen.
DS
Spricht man von DS oder auch D‘s, meint man spezifisch das Ausleben von Dominanz und Submission. Femdom wird häufig nur in diesem Bereich gelebt. Es ist keine Voraussetzung, dass eine FemDom sadistisch sein muss. Nicht jeder Malesub ist automatisch masochistisch, auch wenn er manchmal Schmerzen aushalten mag, für seine Herrin.
SM
SM im Gegenzug signalisiert den Bereich von Sadismus und Masochismus. Bei SM muss wie gesagt keine Femdombeziehung vorliegen, wenn es alleine für sich ausgelebt wird. Da wäre der weibliche ausführende Teil lediglich Top und der männlich empfangende Teil Bottom.
All dies wird manchmal nicht so genau genommen. Viele Leute die einen guten Draht zu BDSM haben, möchten sich nicht in Schubladen stecken lassen, und das ist auch völlig legitim. Jedoch hat es mir als FemDom sehr geholfen, die verschiedenen Bezeichnungen zu kennen und zu wissen, was damit gemeint ist. Innerlich ist dadurch eine Zuordnung entstanden.
Was ist also Femdom
Femdom ist eine Lebensform, in der in unterschiedlicher Ausprägung, BDSM gelebt wird. Dabei hat die Frau den dominanten Part inne. Unterschiedlich können sowohl die Anteile von B D S M sein, wie auch die Zeitfenster, in denen Femdom gelebt wird. Es kann sich nur auf das Schlafzimmer beziehen oder sich auf das ganze Zusammenleben ausweiten.