Cuckolding, ein Erlebnisbericht

Glücklicherweise hat meine FemDom-Freundin und Hotwife, Ma, sich bereit erklärt, für Femdom-leben einen Artikel zu verfassen, welcher ihre Erlebnisse zum Thema Cuckolding beschreibt. Wie es sehr gut im Text zum Ausdruck kommt, ist Cuckolding eine Entwicklung und ein Prozess. Bis dieses Zusammenspiel in der Ehe mit weiteren beteiligten Männern so wundervoll funktioniert, wie es bei Ma und ihrem Ehemann der Fall ist, braucht es viel Liebe, Zeit und Vertrauen. Aber lassen wir Ma selber sprechen:

Wie wir Cuckolding leben

Mein Mann und ich haben vor circa 5 Jahren unsere mittlerweile 35jährige Beziehung sexuell und gedanklich geöffnet. Sexuell in der Hinsicht, dass wir uns erlaubt haben, die bislang monogame Beziehung zu öffnen und neue Sexualpartner zuzulassen. Gedanklich indem wir den gesellschaftlichen Konsens einer Sexualbeziehung um das Thema BDSM erweitert haben.

Vertrauen und Toleranz

Es war eine Entwicklung, die auf einer langen und festen Beziehung gründet, die durch Vertrauen und Toleranz gekennzeichnet ist. Wir haben uns zugetraut unsere Bedürfnisse neu zu formulieren, unsere Wünsche zu entwickeln und auszusprechen. Das Thema Cuckolding ist daraus erwachsen, zur logischen Entwicklung geworden, war aber am Anfang kein Bestandteil der sich entwickelnden BDSM-Beziehung.

Von BDSM zu Partnertausch und Wifesharing

Wir sind den Weg über Partnertausch und Wifesharing gegangen, haben aber immer mehr gemerkt, dass das nicht unseren Bedürfnissen entspricht. Vielmehr haben uns die Themen Macht und Erniedrigung, Sadismus und Masochismus angesprochen.

Beim Sex mit anderen Männern war es plötzlich da. Das erste Mal das Empfinden, dass der Sex mit einem anderen Mann besser ist, neuer, unerwarteter als der den ich seit Jahren mit meinem Mann hatte. Dabei war der Sex mit meinem Mann alles andere als schlecht gewesen. Ganz im Gegenteil, er wurde immer zugewandt und facettenreich gelebt und ließ zunächst einmal keine Wünsche offen. Zu Erkennen und zu Empfinden, dass der Sex mit einem anderen Mann besser sein kann, dieses Zugeständnis mir und meinem Mann gegenüber zu machen war für mich sehr schwer, erst einmal kaum möglich. Ähnlich dem Zugeständnis, dass ich sadistisch bin, musste auch diese Erkenntnis erst einmal in unsere Beziehung eingebettet werden.

Der Orgasmusverzicht meines Ehemannes

Anfangs konnte und wollte ich auf den Sex mit meinem Mann nicht verzichten. Der vaginale Sex war an unsere Vorstellungen schon so lange gekoppelt, dass es mir unmöglich schien darauf zu verzichten zumal er mit der Ausschüttung eines Cocktails an Glückshormonen verbunden ist. Mein Mann durfte zu Beginn noch vaginalen Sex mit mir haben, ohne jedoch einen Orgasmus zu haben. Noch bevor wir die ersten ernsthaften Schritte in die Welt des Cuckolding taten, hatte mein Mann auf seinen Orgasmus verzichtet, eine Entwicklung, die wir angestossen hatten und die in der Einführung des „ruinierten“ Orgasmus mündete.

Durch den inzwischen kompletten Verzicht auf seinen Orgasmen wird das Erregungsniveau meines Mannes auf ein für Männer sehr ungewöhnlich dauerhaftes hohes Niveau gesetzt, ein Zustand, den ich sehr schätze. Unser Sex verschob sich in der Zwischenzeit in Richtung BDSM, ich lebte meinen ausgeprägten Sadismus, mein Mann seinen Masochismus aus. Er hatte immer weniger Orgasmen und inzwischen nur noch ruinierte. Vaginaler Sex fand damals noch im Rahmen von Sessions statt, dann hatte ich Sex und Sadismus zugleich. Mittlerweile findet vaginaler Sex für meinen Mann nicht mehr statt. Für ihn bleibt der selbstgemachte Handbetrieb auf meine Weisung oder er wird von mir gewichst. Das bedient meinen Sadismus und sein Bedürfnis nach Erniedrigung. Es hat aber auch ganz neue Fähigkeiten bei mir zutage gebracht. Teasing und Edging sind neu entstanden.

Der Genuss fremder Haut

Ich geniesse die fremde Haut meiner Liebhaber. Andere, neue Schwänze sind viel aufregender, sogar wenn sie kleiner sind als der Schwanz meines Mannes. Natürlich umso mehr, wenn sie grösser sind. Ganz einfach, weil es anderer, unbekannter Sex ist. Somit ist für mich das geringe Bedürfnis nach seinem Schwanz kein Verlust. Vielmehr ist die Lust auf andere aufregende Schwänze ein Gewinn. Das könnte von meinem Mann als Kränkung und Zurücksetzung empfunden werden. Er empfindet es aber nicht so. Vielmehr hat es zunächst einmal zu einer eindeutigen Klärung der Situation geführt, als ich eindeutig formulierte, dass ich seinen Schwanz nicht mehr brauche, dafür aber seine oralen Dienste und seine Hände. Wir konnten auf dieser neuen Basis unseren in die Jahre gekommenen Sex ganz neu erfinden. Ich, die ich sonst sehr schnell vaginalen Sex gefordert habe, lies mich nun ausgiebiger oral befriedigen. Fingern, ein Thema, das vorher nicht im Vordergrund stand bekam einen völlig neuen Stellenwert. Plötzlich rückten genau diese beiden Spielarten in den Focus. Langsamkeit, Konzentration, Spannungsaufbau und Geduld standen im Zentrum des gemeinsamen Sex. Diese Entwicklung war möglich mit einem Partner, der die Klaviatur meines Körpers verstand, der sie wie kein anderer spielen konnte, dem ich wie keinem anderen vertraute.

Cuckolding ermöglicht aufregenden Sex

Cuckolding gibt mir als Hotwife die Möglichkeit meinen Sex ungezügelt auszuleben. Mit neuen Partnern, die viel aufregender sind als mein Mann. Neuer Geruch, neue Art sich zu bewegen, anderer Schwanz. Eben nicht der Sex mit dem Mann, den ich seit Jahrzehnten kenne. Eine neue, aufregende sexuelle Situation, ohne die vertraute Beziehung zu meinem Mann aufs Spiel zu setzen. Eine gute, aber nicht zwingende Ergänzung ist Femdom/FLR, wenn der Partner selbst einen Genuss aus der Demütigung zieht, sexuell im Vergleich zu den Liebhabern uninteressant zu sein. Er erhält neue sexuelle Aufgaben, er darf orale Dienste leisten kommt aber vaginal nicht mehr in Frage. Partner und Liebhaber erfüllen unterschiedliche Rollen. Der Liebhaber ist für den aufregenden, neuen, zügellosen, vaginalen Sex zuständig und der Ehemann für die Sicherheit und die Versorgung der Hotwife. Prepare, serve und clean beschreibt es sehr gut.

Cuckolding und seine ungeahnten Möglichkeiten

Cuckolding eröffnet ausserdem ungeahnte neue Möglichkeiten im Femdom/FLR-Kontext. Der Cuckold wird sich seiner unterlegenen Rolle, was den vaginalen Sex betrifft, mehr und mehr bewusst. Der intensive, aufregende Sex mit den Liebhabern kann als starke Demütigung ausgelebt werden. Cuckolding hat den Reiz des Verbotenen und des Tabubruches. Es widmet den jahrelang geübten ehelichen Sex auf der körperlichen aber insbesondere auch auf der kognitiven Ebene komplett um.

Die Entwicklung zur Cuckold-Beziehung ist ein langer gemeinsamer Weg. Die Hotwife lernt, dass sie nichts Schlechtes tut, wenn sie Sex mit mehreren anderen Männern hat, ihren Ehemann „betrügt“. Sondern dass es für sie und ihren Ehemann gut ist, wenn sie ihre grosse Lust ungezügelt auslebt. Der Ehemann lernt, dass er als Cuckold nicht wertlos und unbedeutend für seine Hotwife ist, nur weil der vaginale Sex nach Jahren in der Ehe nicht mehr besonders aufregend ist und er in diesem Punkt hinter den Liebhabern zurücksteht.

Der Stolz des Ehemannes

Meinen Ehemann erfüllt es mit grossem Stolz, Partner einer Hotwife zu sein, die von vielen Männern begehrt wird und die ausufernden Sex mit mehreren Männern hat, aber ihren Cuckold immer als ihren festen und unersetzlichen Mann und Partner sieht. Mein Ehemann ist dabei übrigens nicht der Voyeur, wie es in einschlägigen Blogs oft beschrieben wird. Für ihn ist der Moment in dem ich körperlichen Kontakt zu meinem Liebhaber aufnehme, wir uns küssen, ausziehen, die Kleider vom Leib reissen und uns der Geilheit hingeben, der besondere Genuss. Wenn ich dann heissen Sex mit meinem Liebhaber habe, fühlt er sich oft indiskret und störend. Deswegen schicke ich ihn inzwischen durchaus auch aus dem Raum. Es genügt, wenn ich ihm hin und wieder ein Foto oder eine Audiobotschaft schicke, die er in einem Café in der Nähe empfängt und die seine Lust am Cuckolding bedienen.

Mein Mann bereitet meine Dates vor, wenn ich Lust auf Sex mit einem Liebhaber habe. Er bucht das Appartement, berät mich bei der Auswahl meiner Kleidung und fährt mich zum Treffpunkt. Beim Date ist mein Mann bisher meistens anwesend, manchmal darf er fotografieren und filmen. Manchmal darf er mich halten und mich streicheln, wir sehen uns in die Augen, wenn ich Sex habe. Manchmal muss er sich dezent zurückziehen, in die Sitzecke in den Nebenraum, manchmal auch das Appartement ganz verlassen. Sex hat mein Mann bei den Dates nicht, auch keine Selbstbefriedigung.

Ein grosser Schritt in die Freiheit

Mich als Hotwife erfüllt es mit tiefer Befriedigung den Sex ausleben zu können wie es mir entspricht, meine Libido frei und ohne Beschränkung auszuleben wie ich es will. Mir Liebhaber auszusuchen, die meinem Geschmack entsprechen und die meine große Lust am Sex bedienen. Es ist ein großer Schritt sich diese Freiheit zuzutrauen, sich diesen freien Sex zu nehmen. Es benötigt ein sehr tiefes Vertrauen zwischen meinem Ehemann und mir. Und auch meine Liebhaber müssen neben ihren aussergewöhnlichen Fähigkeiten im Bett, die Fähigkeit haben dieses besondere Verhältnis zwischen mir und meinem Ehemann zu verstehen und zu respektieren.

Danke Ma

Dein Erlebnisbericht ist eine interessante und lustvolle Lektüre und eine wahre Inspiration! Danke, dass du uns an eurer Lebensform teilhaben lässt. Wir wünschen dir und deinem Ehemann von Herzen weiterhin lustvolle und bereichernde Stunden im Rahmen eures Cuckolding.

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