BDSM Lexikon GHI

G

Gag

den Gag, auf Deutsch „Knebel“, gibt es in verschiedenen Ausführungen mit unterschiedlichen Verwendungszwecken. Bekannteste Varianten sind wohl der Ball-Gag und der Spider-Gag. Der Ball-Gag dient dazu, Geräusche, Laute des/der Sub zu unterdrücken und der Spreizer (Spider-Gag) um den Mund offen zu halten. Der Knebel ist ein Fesselinstrument für den Mund, welches das Sprechen und Schreien verhindern soll. Gummi und Silikon sind die häufigsten Materialien, sowie oft ein, in der Länge verstellbarer, Lederriemen zur Befestigung um den Kopf des Geknebelten. Knebel gibt es in vielen Formen. Die gängigsten sind Penisknebel, bei denen das Mundstück eine Phallusform aufweist und als zusätzliche Demütigung oder zur Luststeigerung dient, Ballknebel, bei denen das Mundstück ein runder Gummiball ist und viele weitere Arten.

Bekannt ist auch der Sklavenknebel, bei dem zu dem üblichen Mundteil noch ein weiterer Dildo nach aussen angebracht ist, mit der Sub dann seine Herrschaft zu bedienen hat. Im Handel gibt es das komplette Knebelgeschirr in allen Varianten und qualitativen Ausführungen. Diese und die Qualität bestimmen dabei den Preis. Siehe -> Knebelspiele.

Garter Belt

ein allseits bekanntes erotisches Kleidungsstück der Frau: das Strumpfband, der Strapsgürtel.

Gasmaske

wurde ursprünglich als Schutzkleidung für das Gesicht (Augen, Schleimhäute, Atemwege) und als Schutz vor schädlichen Gasen entwickelt. Heute gilt die Gasmaske in der Fetisch- und SM-Szene sowohl als Gebrauchsgegenstand, als auch als modisches Accessoire. Als wichtiges Stilelement in der Fetishfotografie kennt man die Gasmaske in endlosen Variationen. Im BDSM wird sie auch zur Atemsteuerung oder der Versorgung mit spezifischen Gerüchen verwendet. Gasmasken sind meistens aus Latex und Gummi gefertigt und haben einen abschraubbaren, auswechselbaren Luftfilter an dem ein Verlängerungsschlauch befestigt werden kann. Ist der passive Part zudem gefesselt, ist die Steuerung der Sauerstoffzufuhr ein starkes Machtelement für den aktiven, dominanten Part. Die Abhängigkeit und das „Ausgeliefertsein“ des/der Sub wird durch die Verwendung der Gasmaske intensiv erlebt.

Gates of Hell

bezeichnet eine besondere Vorrichtung, bestehend aus einem Lederriemen, an dem 5 bis 7 unterschiedlich große Metallringe angebracht sind, die eine Mischung aus Cock-Ring (siehe -> Cock-Ring) und einem Peniskäfig (siehe -> Cock-Cage) darstellt. Sinn und Zweck dieser besonderen Keuschheitsvorrichtung ist sowohl die Restriktion des Penis in den Metallringen, die den Zugang zum darin eingeschlossenen Glied erschweren und den Penis in einer festen Position halten, als auch eine vorhandene Erektion zu halten und zu verstärken, ähnlich wie ein Cock-Ring, jedoch in einer ausgeprägteren Form. Dabei wird der erste Ring um den Hodenansatz gelegt und der unerrigierte Penis durch die restlichen Ringe geführt.

Für Blutpenisse, also solche die bei einer Erektion um ein bis zu Dreifaches ihrer unerrigierten Größe anwachsen, und kleinenere Penisse allgemein, eignet sich das Gates of Hell nicht, da diese aus den Ringen rutschen können oder erst gar nicht durch sämtliche Ringe hindurch passen.

Obwohl das Gates of Hell zu den Keuschheitsvorrichtungen gezählt wird, eignet es sich nicht nur tatsächlichen Keuschhaltung, da eine Stimulierung des umschlossenen Penis noch immer zwischen den Ringen und vorne an der Eichel möglich ist.

Gay Master

ist die Bezeichnung für den Dom, Meister oder Herrn in einer homosexuellen Beziehung unter Männern. Der Gay Master ist der Dom des Gay Slave. In der schwulen Lederszene sind diese Bezeichnungen sehr bekannt.

Gay Master Service

eine Bezeichnung aus der Schwulenszene, die die gewerbliche Tätigkeit eines männlichen Masters für devote und masochistische Subs meint. Auch wenn sich der Grossteil der rein männlichen BDSM Szene in Clubs abspielt, so gibt es doch einige wenige spezialisierte Callboys in Leder, die ihre Dienste ganz gezielt an Männer anbieten. Gerade von Männern ohne „Coming Out“ wird hier eine diskrete Möglichkeit geboten, das heimliche Sadomasospiel mit einem Mann zu geniessen. Ausserdem ist für Bi-Männer hier ein Service erhältlich, der im reinen Dominastudio kaum anzutreffen ist.

Gebrauchsfesselung

siehe -> Bondage.

Gelber Onkel

früher ein Geheimcode und eine Bezeichnung für den Rohrstock. Ein gleichnamiges Magazin wurde in den 80er und 90er Jahren in der Sadomasoszene vertrieben.

Geldsklave/Geldsklaverei

eine Erscheinung im Internet die Malesubs anspricht. Die englische Bezeichnung ist „Money-Slavery“. Fragwürdige Anbieter/-innen mit teilweise dubiosen Webseiten und Youtube Videos suchen nach Männern, die ihnen Geld, Amazon-Gutscheine ohne Gegenleistung schenken. Das hat mit BDSM nichts zu tun und ist nur Bettelei mit betrügerischen Absichten. Es sind Fälle bekannt, in denen die abgebildeten jungen und hübschen FemDoms nicht existieren, sondern nur Bilder gestohlen wurden, um mit einem fiktiven Charakter auf Beutezug zu gehen. Es ist naheliegend, dass auch kriminelle Organisationen dahinter stecken können.

Die gesuchten Spender werden dann als „Money Pig“, „Moneyslave“, „Geldsklave“ oder „Bezahlschwein“ bezeichnet. Real ist dies selbstverständlich auch möglich, ein Geldsklave folgt einer dominanten Dame bei ihrer Einkaufsorgie und bezahlt ihre Einkäufe oder überhäuft sie mit sehr teuren, edlen Geschenken. Ob und wie viel Gegenleistung er dafür erhält, liegt wieder ganz im Ermessen der, zumeist am Finanziellen interessierten, Dame. Eine grosse Gefahr dabei ist, dass ein Geldsklave sich finanziell ruiniert und wenn er nichts mehr hergeben kann, fallen gelassen wird. Es kann aber auch eine Vorliebe seitens Malesub vorliegen, sich als Moneyslave zur Verfügung zu stellen. Es kann mit einem Lustgefühl einhergehen, ausgebeutet und ausgenutzt zu werden, und ist dem psychischen Masochismus zuzuordnen.

Auch viele weibliche Subs werden finanziell ausgebeutet und um ihr Geld betrogen. Die Vorgehensweise läuft hier über emotionale und erotische Versprechen. In Bezug auf ihre Neigung wird Druck ausgeübt damit, dass es sich als Sub gehört, ihren Dom zu unterstützen. Ein weiteres Vorgehen, welches dann eindeutig die Grenze zum BDSM überschreitet und nichts mehr damit zu tun hat, ist die finanzielle Ausbeutung damit, dass die Sub für ihren Herrn anschaffen gehen muss. Das Geld jedoch dem Dom abgegeben werden muss.

Gemeinschaftserziehung

wird auch Gruppenerziehung genannt.  Hierbei handelt es sich um ein Rollenspiel, das in verschiedenen Konstellationen möglich ist: Mehrere Tops (rein männlich oder weiblich, aber auch gemischt) spielen dabei eine SM-Session mit mehreren Subs (männlich, weiblich oder gemischt) gleichzeitig. Sexuelle Handlungen zwischen den Beteiligten sind dabei in jeglicher Variation denkbar, aber keineswegs Pflicht. Im Normalfall werden die individuellen Vorlieben der Teilnehmer vorher definiert und beim Spiel eingehalten.

Gender Play

beim Gender Play werden die Geschlechter im Rollenspiel geändert. Aus einem Malesub wird zum Beispiel eine Zofe oder eine Sklavin, ein Schulmädchen oder eine Hure. Seltener wird aus einer Sub ein junger Mann gestylt. Durch Crossdressing, also dem Tragen von Kleidung des anderen Geschlechts, wird das Spiel unterstützt.

Gerte

ist eigentlich ein Gerät aus dem Reitsport. Man unterscheidet zwischen Dressurgerte (etwas länger und dünn, meist 80-100 cm, mit einer Schnur am Ende) und der Springgerte, auch Springstock (kürzer und etwas dicker, meist 50-70 cm, mit einer Lasche am Ende) genannt.

Geschichte der O

ist ein Roman von Pauline Reage, der die „Unterwerfung der O“ schildert. Das Buch, erschienen 1954, gilt auch heute noch als der Klassiker unter Sadomasochisten und nimmt dadurch grosse Stellung in der sadomasochistischen Subkultur ein. Siehe -> O-Ring.

Das Buch war und ist für viele Maledom und Femsubs der Einstieg in die Welt des Sadomasochismus. Es gibt einige Männer, die ihre Sub als O formen und ihren BDSM nach diesem Vorbild ausleben als auch die weiblichen Pendants, die diese Rolle geniessen.

Gesichtsbesamung

der Mann vergiesst sein Ejakulat in das Gesicht seines Partners oder seiner Partnerin. Keine BDSM-spezifische Praktik, wird aber durchaus zur Demütigung praktiziert. Bei mehreren männlichen Mitspielern bezeichnet man es als Bukkake. (siehe – > Bukkake)

Gipsfetischismus

Gips kommt im BDSM entweder im Klinikbereich oder in erweiterten Bondagespielen vor. Veranlagte Menschen geniessen hierbei die Bewegungslosigkeit als sexuell stimulierend. Dominastudios mit Klinikbereich bieten oft Eingipsungen von Gliedmassen als Spielart an. Bekannt sind zwei Varianten des Gipsfetisch, die sich auch vermischen können:

  • Der Fetischist sieht gerne nackte, teilweise eingegipste Frauen an
     
  • Der Fetschist will selbst eingegipst werden. (Gips-Bondage)

Der Gipsfetischismus ist ein eher seltener Materialfetisch, dessen Auslöser natürlich noch nicht wirklich erkannt ist.

Glorifizierung

siehe -> Worship.

Glory Hole

das Glory Hole (glorreiches Loch) ist bekannt aus der Schwulen-Szene. Anonymer, schneller Sex ist hier das Ziel. Es handelt sich um ein Loch in Schritthöhe und es befindet sich in Zwischenwänden von Toilettenkabinen oder Umkleidekabinen. Durch dieses Loch führt der eine Teilnehmer seinen Penis während auf der anderen Seite ein anderer Teilnehmer anonym zur oralen Befriedigung bereit steht. Mittlerweile gibt es auch in Sexclubs und Pärchenclubs extra für diesen Zweck bereitgestellte Glory Holes. Auch für Frauen ist der Zugang möglich. Anonyme, rein sexuelle Befriedigung ist für viele Menschen reizvoll.

Goddess

siehe -> Göttin.

Golden Shower

ist die englische Bezeichnung und Oberbegriff für alle Spiele mit menschlichem Urin (wie auch Natursekt oder Watersports).

Siehe auch -> Urophilie.

Gor/Goreaner

Gor ist eine mehrteilige Fantasy Geschichte mit Science-Fiction-Charakter, rund um eine Parallelwelt. Der amerikanische Schriftsteller und Philosoph John Norman beschreibt darin eine fiktive Welt auf dem Planeten Gegenerde, der auf der gleichen Umlaufbahn wie die Erde liegt, jedoch auf der anderen Seite der Sonne. Die gesamte Geschichte reflektiert Normans Sicht auf das Verhältnis männlicher Dominanz und weiblicher Unterwerfung. Gor ist eine Welt, in der die männliche Dominanz als gefestigt gilt und das weibliche Geschlecht sich zu 100 Prozent unterworfen hat. Frauen, in dieser Welt: Mädchen, sind grundsätzlich Eigentum und leben als Sklavin des Herrn.

Der Roman besteht insgesamt aus 33 Bänden. Einige dieser Bücher sind in Deutschland auf dem Index geführt. Die deutschen Übersetzungen der Bücher wurden bereits bei der Veröffentlichung „entschärft“. Seit 2007 gibt der Basilisk Verlag eine vollständige deutsche Neuauflage des Gor-Zyklus in ungekürzter Neuübersetzung heraus. Es gibt BDSMler, die nach diesem Vorbild leben, teilweise zeitlich begrenzt, teilweise 24/7. Sie bezeichnen sich selbst als Goreaner.

Göttin

eine Bezeichnung für die Herrin oder FemDom. Durch die Bezeichnung als Göttin stärkt die FemDom ihren Eigenwert, ihre Dominanz und ihren Status. Sie verlangt von ihren untergebenen Sklaven Anbetung, Gehorsam und Respekt. Umgekehrt kann der Antrieb für diese Bezeichnung vom Sklaven her kommen, der seine absolute Verehrung und Fokussierung auf die FemDom damit zum Ausdruck bringen möchte. Manchmal reden Sklaven von ihrer Göttin zu anderen Menschen.

Gouvernante

in der Zeit des Hochadels war die Gouvernante eine Erzieherin oder Hauslehrerin. Sie stand für Ordnung, Strenge und Disziplin. Es handelte sich um eine, in gesellschaftlichen Belangen, hoch ausgebildete Dame meist reiferen Alters, welche durch ihr Verhalten und Aussehen einen dominanten Eindruck vermittelte. Im BDSM wird daher die „Gouvernante“ gerne als Rollenspielfigur bei „Schüler-Lehrerin-Spielen“ verwendet. Die Gouvernante ist konservativ gekleidet und füllt die Rolle der strengen Lehrerin. Sie erzieht zu Disziplin, Anstand und Moral.

Griechisch

Umschreibung und Synonym für analen Geschlechtsverkehr (AV).

Gummi

siehe -> Rubber & -> Heavy Rubber.

GV

Abkürzung für Geschlechtsverkehr. Nicht BDSM-spezifisch.

Gyn-Stuhl

aus der Medizin stammender Untersuchungsstuhl, auch Gynäkologiestuhl, Gynäkologenstuhl genannt, bei dem die Beine durch Halterungen gespreizt fixiert werden können. Der Gyn-Stuhl findet in der Klinikerotik Verwendung und steht in jedem gut eingerichtet BDSM Club mit „weissem Bereich“. Der/die Sub wird mit gespreizten Beinen positioniert, evtl. fixiert. Gerade für Praktiken wie Fisting oder auch Spielen mit Dilatatoren eignet er sich gut. In der Regel wird der Gyn-Stuhl ganz allgemein für Doktorspiele im Klinikbereich genutzt.

Der/die Sub wird hierbei auf einem Gynäkologischen Stuhl gefesselt und erfährt eine ähnliche Untersuchung, wie eine Frau beim Frauenarzt. Die gynäkologischen Untersuchungen fallen unter die Rollenspiele im weissen Bereich und sind ein Oberbegriff für die peinliche Untersuchung bis hin zur Folter im Intimbereich des/der Sub. Zahlreiche Praktiken, wie Nähungen, Dehnungen, Unterspritzungen, usw. werden hier zusammengefasst.

H

Hackenfick

eher seltener Ausdruck, der die sexuelle Verwendung eines Damenschuhs beschreibt. Der Absatz eines High Heels oder Stiefels wird beim Hackenfick vaginal oder rektal eingeführt. Der Schuh kann dabei am Fuss getragen werden, oder auch mit der Hand eingeführt werden. Der passive Part kann dabei weiblich, aber auch männlich sein. Diese Praxis des Geschlechtsverkehrs mit dem Schuh wird meist zur besonderen Demütigung genutzt oder es wird von Schuhfetischisten gewünscht.

Hängefesseln

speziell für das Hängebondage entwickelte Fesseln mit Schlaufen für Füsse oder Hände, die es ermöglichen, den/die Sub aufzuhängen, ohne dass dabei Einschneidungen am Fuss- oder Handgelenk entstehen. Die meist aus Rindsleder gefertigten Manschetten sind stabil und ermöglichen auch ein längeres Hängen ohne Bodenkontakt, ohne dass dabei Gliedmassen zu wenig durchblutet werden. Im Fachhandel sind zahlreiche Varianten erhältlich. Bei der Wahl ist auf Qualität zu achten; vor allem wenn Sub schwer ist, sollte unbedingt die gebotene Lastkraft geprüft werden. Stürze durch Reissen der Schlingen, gerade beim „Kopfüberhängen“ können lebensgefährlich sein.

Hängefesselung

siehe -> Suspension.

Hängekäfig

ein Hängekäfig ist ein aus Ketten oder Stahlstreben bestehender Käfig, der an einer Kette oder einem Seil hochgezogen werden kann. Es gibt ihn in verschiedenen Formen, als Quader, Würfel oder auch als Kugel. Der/die eingeschlossene Sub kann darin zur Schau gestellt werden und wird durch das Schweben und Schaukeln zusätzlich der Willkür des/der Top ausgeliefert. Subs werden im Normalfall nackt in den Hängekäfig gesperrt und sind den Blicken der Herrschaft damit komplett ausgeliefert. Auch das Anfassen des/der Sub ist durch das Käfiggitter jederzeit leicht möglich. Hängende Stahlkugeln mit gefangenen, nackten Sklavinnen sind gerne gesehener Schmuck bei manchen grossen Themenevents.

Halsband

Halsbänder, auch Halsreif oder Collar genannt, gibt es aus verschiedenen Materialien (Leder, Metall oder Latex) und in verschiedenen Ausführungen. Meist sind sie mit sogenannten D- oder O-Ringen versehen und werden von Subs getragen. Ihnen kommt vor allem im D/s-Kontext eine besondere Bedeutung als „Besitzsymbol“ zu. Das Halsband kann ein einfaches Modeaccessoire bei einem Fetischkostüm sein, kann aber auch zweckgebunden als Teil eines Bondage getragen werden. Am D- oder O-Ring wird dabei oft eine Leine oder Kette befestigt, an der/die Sub geführt wird. Das Halsband kann einen starken emotionalen Wert für Dom und Sub haben und als rituelles Objekt behandelt werden.

Halskorsett

das Halskorsett besteht aus Leder oder Stoff und ist Teil des Bondage im weiteren Sinne, dient aber auch als modisches Accessoire. Es fixiert den Kopf in einer starren, aufrechten Position und streckt den Hals, so dass Kopfbewegungen fast nur noch durch drehen oder neigen des gesamten Oberkörpers möglich sind. Dadurch sind die Träger eines Halskorsetts handicapiert. Im Fachhandel und in der Fetischszene sind zahlreiche Variationen aus verschiedenen Materialien, meist für die weibliche Trägerin, erhältlich. (Halsfesseln)

Hanky-Code

Hankycodes dienen in der SM-Szene als Erkennungszeichen für die unterschiedlichen Vorlieben und Neigungen von weiblicher und männlicher Sadomasochisten. Ihr Ursprung liegt in der amerikanischen Schwulenbewegung und ist auf den englischen Sexualforscher Havelock Ellis zurückzuführen, der in seinem Buch „Sexual Inversion“ bereits 1897 das Tragen roter Tücher durch Schwule beschrieb. Dies setzte sich vor allem in den USA immer weiter durch, da diese roten Tücher ein Identifikationscode für die Schwulen wurde und es diesen erleichterte, Gleichgesinnte als solche zu erkennen.

Da sich die SM-Szene zuerst in der Schwulenszene entwickelte, übernahm man die Tücher und gab ihnen verschiedene Farben, um so den unterschiedlichen Ausprägungen sadomasochistischer Sexualität Ausdruck zu verleihen. Heute werden diese Tücher auch in der heterosexuellen, bzw. in der lesbischen SM-Szene verwendet. Bei den verschiedenen Farben gibt es eine generelle Regel: Aktive stecken die Tücher in die linke, Passive in die rechte Potasche der Hose. Es gibt verschiedene Tabellen von Hankycodes, hier die geläufigsten Farben:

  • Orange – alles geht
  • Hellblau – Oralverkehr
  • Weiss – Anfänger
  • Rot – Fisting oder blood sports
  • Schwarz – harter SM
  • Oliv – Militärspiele
  • Grau – Bondage
  • Anthrazit – Gummifetisch
  • Rosé – Spanking
  • Senffarben – Foodfetisch
  • Violet – Piercing
  • Gelb – Natursekt
  • Dunkelblau – Analsex
  • Braun – Spiele mit Kot

Harness

der Harness ist ein Riemenanzug aus Lederriemen und Metallösen, angelehnt an das Zuggeschirr eines Nutztieres und formt getragen den menschlichen Körper. Er dient als erotisches Fesselmaterial, als Schmuck und ist im Fachhandel für Männer und Frauen gleichermassen erhältlich. Spezielle BDSM Harness-Ausführungen bieten vielseitige Spielmöglichkeiten und Befestigungsvorrichtungen, z.B. für Dildos. Der wie ein Body geschnittene Harness mit seinen verstellbaren Lederriemen für den perfekten Sitz ist im Schritt offen und verschnürt.

Harnröhrendehnung

die Harnröhrendehnung gehört zu den Klinikspielen. Hierbei wird ein Katheder oder ein spezieller Harnröhrendilatator von vorn in die Harnröhre eingeführt. Es versteht sich von selbst, dass hierbei leicht Verletzungen auftreten können. Die Harnröhrendehnung sollte daher nur von wirklich fachkundigen Tops ausgeführt werden. Auch steriles Material ist dabei zwingend. Die Harnröhrendehnung dient zur Steigerung der sexuellen Lust. Auch hier heißt es: Vorsichtig ausprobieren und vorher ausgiebig informieren und schulen lassen. Eine Verletzung der Harnröhre ist keine Kleinigkeit und macht das Harnlassen sehr schmerzhaft. Bei schwereren Verletzungen ist ein Arztbesuch unumgänglich. Siehe -> Dilatoren.

Haube und Kapuze

zu den Spielen mit Sinnesentzug und zur Isolierung werden häufig Ganzkopfbedeckungen und Masken verwendet. Es gibt Hauben aus Leder, spezielle Varianten im BDSM Fachhandel auch aus Spandex oder Stoff, Latex und Gummi, mit Öffnungen für Augen, Nase und/oder Mund. So ziemlich jeder Art der Haube ist mittlerweile überall erhältlich.

Haussklave

vielfach sind es Männer, die es sich wünschen sich als eine Art Haushaltshilfe/Dienstmagd für eine FemDom zur Verfügung zu stellen, zu arbeiten oder gar bei ihr zu leben. Zu den Aufgaben des Haussklaven gehören alle Arbeiten der Raumpflege als auch alle anderen Tätigkeiten, die das Leben der FemDom angenehmer machen. Der Haussklave ist der Herrschaft der FemDom unterworfen. Was das Verhältnis Haussklave/FemDom angeht, gibt es oft Missverständnisse, da die männlichen und weiblichen Vorstellungen gerade in diesem Bereich sehr weit auseinander klaffen. Daher macht ein ausgiebiger Austausch vorab Sinn.

Headspace

der Headspace, beim Sub auch Subspace und bei Top Topspace genannt, ist ein berauschender Zustand, der in einer gut laufenden Session entstehen kann. Umgangssprachlich wird in BDSM Kreisen auch gerne vom Fliegen gesprochen. Dieses Fliegen stellt sich ein, wenn das Umfeld und alle gegenwärtigen Gedanken ausgeblendet werden, und der Sub sich voll und ganz hingeben kann. Der Headspace kann bei unterschiedlichen Praktiken einstellen, beispielsweise bei Fesselungen, Deprivation und anderen intensiven Spielarten. Hier sind psychische Aspekte beteiligt, welche es dem Sub ermöglichen in eine Art Trance zu gelangen, alles loszulassen und sich komplett fallen zu lassen. Beim Spanking wird das Fliegen oft durch ausdauernde starke regelmässige Schmerzen im Lustschmerz Bereich erwirkt, bei dem der körpereigene Glückshormone (Endorphine, körpereigen Opiodie, Adrenalin) ausgeschüttet werden.

Es kann im Anschluss an eine berauschende Session innerhalb von 1-3 Tagen zu depressiven Gefühlen kommen, man könnte sagen, zu einem heftigen Kater, da die körpereigenen Hormone nicht gleichmässig abgebaut werden. Nach drei Tagen sollten sich die Emotionen wieder ausgeglichen haben.

Heavy Rubber

dies bezeichnet die extremen Gummispiele. Latexbondage und Vollgummianzüge mit Masken, bis hin zum kompletten Einschluss. Bei Heavy Rubber Spielen werden die Körper komplett und so gut wie vollständig in Latex und Gummi verpackt; oft bleiben nur winzige Augenlöcher und Atemlöcher. Auch das Tragen von Latex in mehreren Schichten ist keine Seltenheit. Fetischisten, die diese Spielform bevorzugen, lieben das Gefühl von Enge, Wärme und Bewegungseinschränkung.

Herrengriff

mit dem „Herrengriff“ oder auch „Kontrollgriff“ kontrolliert der Herr den Erregungszustand der Sub. Wobei anzumerken ist, dass der vermeintliche Erregungszustand nicht unbedingt gegeben sein muss und dies somit einer der am weitest verbreiteten Irrtümer in der BDSM Welt darstellt. Eine Frau, der zuvor Schmerzen zugefügt wurden, z.B durch spanking o.ä. wird automatisch „feucht“. Das ist eine Reaktion, die von Urinstinkten gesteuert ist und rein gar nichts über die tatsächliche Erregung der Sub aussagt!

Mit dem strengen Griff zwischen die Beine der Sub untermauert der Dom jedoch auch seinen Besitzanspruch. Der Herrengriff wird ebenso zur Demütigung auf SM-Parties eingesetzt. Die weibliche Variante verläuft analog mit dem Griff in den Schritt des Sub. Scherzhaft EKG oder Eierkontrollgriff genannt.

Hickey

ist die Bezeichnung für einen Knutschfleck und ist nicht BDSM-relevant. Ein kleiner, oft verräterischer Bluterguss der entsteht, wenn der Partner Körperteile, wie zum Beispiel den Hals, heftig küsst und dabei mit seinem Mund einen Unterdruck erzeugt, wobei Blutgefäße in und unter der Haut platzen. Der danach entstehende, dunkelrote bis blaue Fleck kann bis zu 2 Wochen sichtbar bleiben. Danach verschwindet er ohne Rückstände.

High Heels

darunter fallen alle Stöckelschuhe mit hohem, schmalen Absatz. High Heels werden oft von Männern als erotisch empfunden und gelten als erotischer, visueller Reiz im Allgemeinen. In der Gay, TV und TS-Szene werden High Heels auch von Männern getragen. Gut sortierte Sexshops führen High Heels bis zu einer Absatzhöhe von 17 cm, für Damen und auch für Männer in entsprechenden Größen. Manchmal wird ein Schuh mit so hohen Absätzen zum Sitzschuh, welcher nur als Schmuck beim Sitzen getragen werden kann.

Hobble Dress/Skirt

ein sehr eng geschnittenes, langes Kleid oder Rock, der den oder die TrägerIn das Gehen erschwert. Weil man in einem derartigen Rock kaum laufen, sondern nur „humpeln“ kann wird dieser als „Humpelrock“ oder im englichen als „Hobble Skirt“ bezeichnet. Der Hobble Skirt reicht bis auf die Knöchel der Trägerin und ist aus Lackstoff, Latex und Leder erhältlich. Das Hobble Dress/Skirt wird auch oft als Humble Dress/Skirt (to humble = demütigen) bezeichnet und findet deshalb in Konstellationen mit weiblicher Sub einen BDSM-relevanten Bezug.

Hodenfallschirm

ein Hodenparachute ist eine kegelförmige Manschette, die um den Hodensack gelegt wird. Man bezeichnet die Manschette wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem Fallschirm als Parachute. Die Manschette wird häufig aus Leder, aber auch aus oder mit Latex, Gummi oder Lack hergestellt. Oft sind aussen Ziernieten oder auf der Innenseite kleine Stahlstifte befestigt, die für den Träger einen zusätzlichen sensorischen Reiz ausmachen sollen. An den Seiten der Manschette sind meistens Ketten mit einem Ring oder Haken befestigt. An diesem Ring können Gewichte angehängt werden, womit der Druck bzw. Zug auf den Hodensack reguliert wird.

Hodenring

der Hodenring ist ein modisches Sexspielzeug und im Fachhandel in etlichen Variationen zu bekommen. Ein Ring entweder aus Gummi/Latex, oder ein verschliessbares Lederband oder ein Ring aus Edelstahl mit Schraubverschluss. Er wird um den Hodensack gelegt und strafft dabei die Hoden im unteren Teil des Hodensacks. Längeres Tragen kann zu Abschnürungen führen. Der Hodenring ist eher ein Schmuckstück oder eine Kennzeichnung und ist nicht mit einem Penisring zu verwechseln.

Hodensackinfusion

wird auch Ballooning genannt Es handelt sich um eine Spielart aus dem Klinikbereich. Dem Mann wird mittels Spritze eine sterile, isotone Kochsalzlösung in den Hodensack (nicht in die Hoden!) gespritzt. Je nach verwendeter Menge wird dabei der Hodensack „aufgepumpt“ und vergrößert sich. Bei Klinikerotikern ist diese Praktik verbreitet und beliebt. Die Schwellung dauert einige Zeit an, bis hin zu Stunden oder auch Tagen, denn es dauert je nach Menge einige Zeit, bis der Körper die Lösung abgebaut hat. Wie auch viele andere Spielarten im Klinikbereich, erfordert diese Praktik Fachwissen und Erfahrung der „Ärztin“ und das Risiko gefährlicher Infektionen muss erwähnt werden.

Statt der Kochsalzlösung kann auch eine sterile Glucoselösung verwendet werden, die zu einer noch stärkeren Schwellung des Hodensacks führt. Männer mit der entsprechenden Vorliebe empfinden diese Behandlung als sexuell stimulierend.

Hörigkeit

als Hörigkeit bezeichnet man das Befolgen des Willens einer anderen Person, ohne dessen Forderungen in Frage zu stellen, zu missachten oder zu reflektieren. Die in einigen BDSM-Lebensformen (EPE, TPE, 24/7 etc) scheinbar vorkommende Hörigkeit wird von Aussenstehenden oft schnell verurteilt. Hörigkeit ist niemals das Ziel im BDSM. Es gibt immer ein vorheriges Einverständnis in alle Handlungen von allen Beteiligten. Die meisten Tops ziehen auch die „Notbremse“ und ergreifen Gegenmassnahmen, wenn sie bemerken, dass ihr(e) Sub droht, in echte Hörigkeit abzugleiten. Leider gibt es auch Missbräuche, doch das ist dann auch kein BDSM.

Hogtie

ist eine Fesselart, bei der Arme und Beine mit Seilen oder Ketten so hinter dem Rücken zusammen gebunden werden, dass eine weitgehende Bewegungslosigkeit der gefesselten Person erreicht wird. Hogtie wird auch in der Zierbondage angewandt, wobei die gefesselte Person in der Regel auf dem Bauch liegt und Füsse/Hände oberhalb des Rückens verbunden werden. Oft wird dabei auch noch der Kopf nach hinten gezogen und mit Hilfe des Haares fixiert. Jede Bewegung wird der gefesselten Person so unmöglich oder zur schmerzhaften Tortur gemacht.

Humilation

englisch für: Demütigung, Beschämung. Im BDSM werden damit alle Rollenspiele bezeichnet, bei denen der passive Part, der/die Sub, von seinem Top in eine peinliche, demütigende Position gebracht wird. Dies geschieht zum Beispiel durch Zurschaustellung oder Vorführung. Ziel ist es, beim Sub ein Schamgefühl auszulösen und ihn/sie herabzuwürdigen, um seine Postion als Sub zu verfestigen. Der/die Sub erfährt in diesen Spielen seine Minderwertigkeit und seine untergeordnete Position. Diese Scham kann sich auch gleichzeitig lustvoll anfühlen.

Hundepeitsche

ist eine klassische Lederpeitsche. Ursprünglich als reine Hundepeitsche verwendet, wurde sie im Erotikbereich zweckentfremdet. Sie ist extrem schmerzhaft, aus Rindleder und federt nur leicht. Es sind verschiedene Varianten im Handel erhältlich. Für AnfängerInnen ist die Hundepeitsche weniger geeignet. Die Verwendung erfordert Erfahrung und ein feines Gespür.

Hurenausbildung

auch Schlampenerziehung und auf englisch: slutification. Der oder die Sub erlernt, auf Anweisung des Tops, das Erbringen von sexuellen Dienstleistungen auf Kommando und ohne Widerstand. Die Hurenausbildung wird an der weiblichen Sub vollzogen, um sie zu demütigen und zu sexualisieren. Es gibt Frauen, die es als erregend empfinden als „Schlampe ordentlich ran genommen zu werden“. Ein ebenfalls beliebtes Rollenspiel im gewerblichen Bereich, denn viele Männer haben den Traum sich als sexuelle Arbeitskraft (auch als weibliche Hure) in den gewerblichen Betrieb einzubringen. Die angehende „Hure“ erlernt dabei alle Fertigkeiten, die es zum gewerblichen Dienst verlangt. Oft verläuft die Hurenausbildung eines männlichen Sub in Verbindung mit einer „Feminisierung“, wobei der Gast im Dominastudio lernt, sich wie eine Hure zu kleiden, zu schminken und zu bewegen.

I

Inhaftierung

ist ein Rollenspiel im BDSM-Kontext. Top inhaftiert Sub und macht ihn/sie zum Gefangenen für sich. Der/die Inhaftierte ist dem/der Top ausgeliefert und muss sich seinem/ihrem Willen fügen. Für Inhaftierung nutzt man oft eine nachgebauten Gefängniszelle oder einem Kellerraum, welcher zum Kerker umgebaut wurde. Gespielt wird dann das Leben als Strafgefangener bei Wasser und Brot, in manchen Fällen auch über einen längeren Zeitraum. Diese Spielart wird meist von männlichen Subs bevorzugt.

Inner Coming Out

im Gegensatz zum Coming Out, welches ein Eingestehen und Bekennen zu seiner BDSM Neigung nach Aussen, also gegenüber Dritten in der Öffentlichkeit ist, ist das „Inner Coming out“ das Akzeptieren und Begreifen der eigenen Veranlagung vor sich selbst im Inneren. Das innere Coming Out bezeichnet den Reifeprozess, in dem die Person lernt, ihre Gefühle und Wünsche zu verstehen und zu akzeptieren.

Internatsstellung

die Internatsstellung ist eine Strafposition für den/die Sub. Hierbei liegt diese(r) nackt rücklings auf dem Boden und spreizt die Beine, so dass eine Bestrafung der inneren Oberschenkel und im Schritt des/der Sub mit Peitsche oder Rohrstock möglich ist. In der Geschichte wurden Internatsschülerinnen in England und Frankreich auf diese Weise für den Akt der Selbstbefriedigung teils sehr hart bestraft.

Intimbehaarung

Intimbehaarung ist nur sehr selten Thema im BDSM. In der Regel mischt sich der/die Top nicht in die Intimpflege des/der Bottom ein. Gelegentlich nutzt der/die Dom ein Rasurverbot, um den/die Sub zu demütigen und ein unangenehmes Gefühl zu erzeugen. Tops können die eigene Intimbehaarung nutzen, um bei Bottom ein Ekelgefühl während des Oralsex zu erzeugen. Für viele ist der Oralverkehr mit Intimbehaarung eine Überwindung, da Haare im Mund landen und die Intimbehaarung mehr Eigengeruch trägt, als glatt rasierte Haut.

Intimrasur

die Intimrasur ist heutzutage nichts Besonderes mehr und auch ohne SM-Kontext keine Seltenheit. Bei einer Intimrasur wird das Schamhaar gestutzt oder entfernt. Zur Demütigung kann dies jedoch öffentlich geschehen, beispielsweise an einer BDSM-Party. Ansonsten geschieht die Intimrasur aus ästhetischen oder hygienischen Gründen. Die detaillierte Sichtbarkeit der primären Geschlechtsorgane ist in der zur Zeit modernden Erotik normal. Üblich sind auch Teilrasuren, Muster oder das Färben der Haare. In BDSM-Rollenspielen wird das Schamhaar oft vom dominanten Spieler beim passiven Spieler entfernt, um den Passiven zu demütigen oder blosszustellen.

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