Sub ohne Schmerzen bestrafen?

Serafina fragt:

Mein Sub ist nicht masochistisch aber sehr devot. Trotzdem erlaubt er sich Patzer, die ich nicht ungestraft lassen kann. Da ich bekennende Sadistin bin, und bisher meine Strafen immer körperlich schmerzhaft für den Sub waren, bin ich ziemlich ratlos. Am liebsten hole ich einfach meinen Rohrstock. Doch mein Sub verfällt regelmässig in abgrundtiefe Depression, wenn ich ihn körperlich bestrafe. Der Schmerz dominiert dann seine Emotionen, und er fühlt sich einfach nur gekränkt. Wie kann ich meinen Sklaven nachhaltig bestrafen, ohne die Peitsche oder den Rohrstock zu verwenden?

Um Ideen bin ich sehr froh. Danke.

Lady Serafina

Liebe Lady Serafina,

Danke für deine interessante Frage. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass die Macht der Gewohnheit manchmal schwer zu durchbrechen ist. Die Englische Erziehung mit dem Rohrstock ist nicht umsonst eine der beliebtesten Formen der Bestrafung. Bei einem sensiblen und überhaupt nicht masochistischen Sub ist diese Methode wirklich riskant, sofern diese einen Absturz auslösen kann. Steckt nur der Schmerz dahinter, wenn dein Sub gekränkt ist, oder gibt es unausgesprochene Gründe?

Sind Regeln und Strafen teil eurer Femdombeziehung?

Erziehung als gemeinsames Konzept

Strafen können ganz allgemein nur dann wirksam sein, wenn darüber Einigkeit zwischen FemDom und Sub herrscht. Gehört Erziehung und infolge dessen das Bestrafen zu eurem gemeinsamen Konzept, dürften sich keine zusätzlichen Probleme auftun. Fehlt dem Sub die Einsicht oder er empfindet das Bestraftwerden als Kinderkram, wird es automatisch Differenzen zwischen euch geben.

Es gilt zudem auch zu prüfen, ob der Sub sich seiner aktuell fehlbaren Handlung bewusst ist. Es kann einem Sub ganz schön an die Nieren gehen, wenn ihn das Gefühl beschleicht, ungerecht behandelt zu werden. In so einem Fall wird eine Abstrafung nichts nützen. Eine FemDom erklärt deshalb im Zweifelsfalle erneut, worum es eigentlich geht. Was war der Fehler des Subs und warum wurde sie wütend, enttäuscht, oder unzufrieden. So kann der Sklave die Strafe besser entgegennehmen und daraus lernen.

Erziehung als Lustspiel

Das Spiel mit Erziehung und Strafen ist wieder eine ganz andere Ebene des BDSM. Es gibt zahlreiche BDSMler, welche Erziehung und willkürliches Bestrafen als Lustspiel pflegen. Bei diesem Konzept unterstreichen manchmal unlösbare Aufgaben die Willkür und die Macht des dominanten Parts gegenüber dem Sub.

Es ist ausgesprochen wichtig, dass FemDom und Sub vom Gleichen ausgehen. Entweder ist Erziehung Spiel und Spass – oder Erziehung ist das Mittel, um das Zusammensein innerhalb der Femdombeziehung zu regeln. Beides gleichzeitig, also Erziehung als Konzept und Erziehung als Spiel, führt nur zu unnötiger Verwirrung und Missverständnissen.

Wie weh muss eine Strafe tun?

Darüber darf man durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Strafen machen Sinn, wenn sie nachhaltig wirken und einen deutlichen Anreiz schaffen, das Verhalten zu verbessern. Der devote Part muss verinnerlicht haben, dass sein Verhalten die Herrin wütend, enttäuscht oder traurig gemacht hat. Der Sub sollte nach einer Strafe überzeugt sein, dass er den Fehler nicht mehr wiederholen will. Deshalb sollte meiner Meinung nach die Strafe weh tun! Aber muss es zwingend physisch sein?

Schmerz ist nicht gleich Schmerz!

Dem Körper Schmerz zuzufügen mittels Rohrstock, Teppichklopfer oder Holzkelle ist nur eine Methode. Eine andere wäre, den Sub so zu bestrafen, dass es ihm emotional weh tut. Es darf auch eine Strafe sein, die körperlich anstrengend und herausfordernd ist. Die Strafe sollte unangenehm sein und keinen Spass machen. Ein Verzicht auf etwas was er gerne hat oder gerne tut kann auch sehr weh tun und einen nachhaltigen Effekt haben. Manchmal ist schon der unzufriedene Blick, der ausgesprochene Zorn, oder die Enttäuschung der Herrin für den betroffenen Sub eine sehr harte Strafe.

Kreative Strafen

Durch ihre Machtstellung können FemDoms glücklicherweise aus dem Vollen schöpfen. Es gibt grenzenlos viele Varianten der Bestrafung. Zuerst muss einfach das vorher gut funktionierende Muster, „Bestrafung durch Spanking“, durchbrochen werden. Erste Schritte in eine andere Richtung zeigen nach und nach zahlreiche neue Möglichkeiten. Natürlich ist es immer eminent wichtig, dass man im Voraus als Strafe deklariert, was dann die Strafe ist. Hier ein paar wenige Beispiele:

Körperlich – jedoch ohne Peitsche und Co

  • Liegestützen machen lassen – Pause – weitere Liegestützen machen lassen, bis der Sub wirklich nicht mehr kann! Das funktioniert auch mit anderen körperlichen Übungen wie Kniebeugen oder Rumpfbeugen. Ist dabei Sub nackt, ist der Plusgewinn für die Herrin ein schöner Nebeneffekt.
  • Eine Haltung einnehmen lassen und diese lange Zeit durchhalten lassen, besonders Knien kann da auf Dauer anstrengend werden.
  • Eine gewisse Zeit auf Kronkorken sitzen oder auf Reiskörner stehen lassen.
  • Klammern oder Tunnelspiele wie Brennesseln oder Finalgon Salbe statt Schläge.
  • Im Winter hervorragend geeignet, einige Minuten nackt an die Kälte stellen. Auf einsehbaren Balkonen eben mit einem Höschen bekleidet.

Arbeit oder kreative Handlungen

  • Liegengebliebene Arbeiten erledigen lassen: Fenster putzen, Schränke ausräumen und reinigen, Teppiche schamponieren, alle Schuhe putzen und polieren lassen, und so weiter! Hier werden die Energien produktiv und nützlich eingesetzt.
  • Für die Herrin ein 5-Gänge-Menü kochen, natürlich mit dem vorausgehenden Einkauf und dem danach folgenden Servieren und Küche reinigen.
  • Der Sub soll etwas selber herstellen, eigens für die Herrin. Das kann eine Bastelarbeit sein, zum Beispiel eine Rose/Blume/Spielzeug/Collage aus Metall, Leder, Stoff oder was auch immer.
  • Einen Aufsatz oder eine Strafarbeit wie aus der früheren Schulzeit schreiben lassen. (Zum Beispiel: 100 x „Ich muss meiner Herrin die Autotür aufhalten!“)
  • Ein passendes Gedicht suchen und vortragen – oder ein Lied für die Herrin vorsingen.

Verzicht

  • Sicht- und gehördepriviert der Herrin während des Fernsehschauens die Füsse massieren.
  • Mit der Herrin ihre Lieblingsfilme anschauen und sie dabei verwöhnen
  • Weder sich selbst intim, noch die Herrin berühren dürfen, über eine gewisse Zeit
  • Orgasmusverbot für eine für den Sub beschwerlich lange Zeit.

So gesehen gibt es zahlreiche Möglichkeiten den Sub auf den richtigen Weg zu bringen!

Viel Glück

Lady Rose

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